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Aus der Baugeschichte des Doberaner Münsters (2)


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Doberaner Münster von Südsüdost (Luftaufnahme: Manfred Sander – Einhusen)

Klösterliche Bautätigkeiten im späten Mittelalter


Zum Jahresbeginn startete eine neue Themenreihe in Kooperation zwischen dem Ostsee-Anzeiger Bad Doberan und der Münsterverwaltung über die Baugeschichte des Doberaner Münsters und dessen Nebengebäuden.

Geplant ist je eine Folge pro Monat mit insgesamt 10 Folgen. Anlass ist die Veröffentlichung des neuen Bandes über diese Thematik (wir berichteten).

Folge 2 bietet einen weiteren Einblick in den Beitrag: "Das Kloster Doberan im späten Mittelalter - Vom späten 15. Jahrhundert bis zur Reformationszeit.":

 

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Wirtschaftsgebäude von Nordost (Backhausmühle)

 

Die enge Verbindung zwischen Kloster und Herzogshaus brachte dem Zisterzienserkloster nach schwierigen Zeiten im späten 15. Jahrhundert um die Wende zum 16. Jahrhundert auch die erneute, zumindest zeitweilige Konsolidierung. Während der Regierungszeit von Herzog Magnus II. (reg. 1477–1503) und in den frühen Jahrzehnten der Regierung Herzog Heinrichs V. von Mecklenburg (reg. 1503–1552) gelang es den Äbten Franz Meyne (1489–1499), Laurentius I. (1499), Heinrich II. Mützel (1501–1504), vor allem durch Förderung und Stiftungen aus dem Fürstenhaus, das Kloster aus der wirtschaftlichen Krise zu führen.

Das Münster erhielt in den Folgejahren eine Anzahl neuer Ausstattungsstücke, die in Teilen erhalten blieben. Zeugnisse dieser Zeit sind die Totenstandbilder, Schriftepitaphien, Wappen, Fürstenbilder, Wandmalereien, einige Fenster sowie die Grabplatten von Äbten und der Herzogin Anna..

 

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Wirtschaftsgebäude (Backhausmühle). Traufmauerwerk im südlichen Bereich der Ostwand

Zweifelsohne gab es auch im späten Mittelalter Umbauten und Reparaturen an der klösterlichen Gebäudesubstanz. Die Quellenlage ist schwach; Indizien liefern uns befundorientierte Untersuchungen an den Objekten. So erfuhr etwa das Traufmauerwerk im südlichen Bereich der Ostwand des Wirtschaftsgebäudes (Abb. 1, 2) eine vollständige Erneuerung. Dabei wurden auch die Bögen der Obergeschossfenster neu ausgeführt.

Archäologische Grabungen von 1830 brachten zudem die Grundmauern eines wohl noch vor 1500 errichteten zweigeschossigen Anbaus an der Ostseite des Ostflügels der Klausur zu Tage. Es handelte sich um einen Bau von 15 m Länge und 10,50 m Tiefe. Der Bau lässt sich, mit Blick auf zeitgenössische Analogbeispiele (z.B. Hirsau, Michelfeld in der Oberpfalz, Blaubeuren), als Bibliotheksbau identifizieren. Das Inventar vom 7. März 1552 nennt eine „Libareÿ“, das Teilungsregister von 1557 eine „Lybery“.

(Fortsetzung im folgenden Beitrag) >>

 

 

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