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Historische Forschung, baulicher Zustand und Baupflege


Fürstliche Hofhaltung in Doberan lange vor dem Jahr 1793

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Fazit aus dem Vortrag „Historische Bezüge zwischen dem Kloster und Ort Doberan sowie dem ‚Heiligen Damm‘ vor 1793“.

Dieser Vortrag fand am 29.02.2024 in der Aula des Doberaner Gymnasiums statt. Der Einladung des Klostervereins folgten rund 120 Besucher in die somit vollbesetzte Aula.

Anhand von z. T. nicht bzw. kaum bekannten schriftlichen Quellen, historischen Karten und Ansichten stellte Münsterkustos Martin Heider dar, warum die Wahl Doberans als Ort der Sommerresidenz sowie Heiligendamms als Seebad 1793 wie eine logische Konsequenz erscheint.

Hier ein kurzes Fazit:

Die Chronologie der Ereignisse bezeugt: die Verbindungen zwischen dem Kloster und dem Fürstenhaus bestanden seit der Klostergründung im 12. Jahrhundert.

Der Erhalt der ehemaligen Klosterkirche und der Nebenbauten war mit großen Problemen verbunden. Alle regierenden Herzöge setzten sich seit der Mitte des 16. Jh. nachweislich für den Erhalt ein, so auch Herzog Karl (s. Abb. 2).

Die Errichtung des herzoglichen Schlosses um das Jahr 1590 ermöglichte repräsentativere Aufenthalte. Doberan hatte quasi bereits den Charakter einer „Sommerresidenz“.

Die Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg (1637/38) hätten beinahe zum vollständigen Verfall von Kirche und Nebengebäuden geführt.

Ab um 1707 war Doberan „herzogliche Residenz“ unter Herzog Karl Leopold mit entsprechender Hofhaltung. In diese Zeit fällt die Versetzung der beiden Retabel des Kreuzaltars in das westliche Joch des Münsters. Der Kirchenraum sollte offenbar den Ansprüchen einer „Hofkirche“ entsprechen. Die Bäckerei in der Backhausmühle wurde zur „Hofbäckerei“. Die Hofhaltung und Entwicklung des Orts blieben aufgrund der geringen Präsenz des Herzogs in Doberan überschaubar.

Aktenkundig war der Heilige Damm neben der Doberaner Kirche bereits um 1700 eine der „touristischen“ Hauptattraktionen. Die engen Verbindungen zwischen dem Fürstenhaus, Doberan und dem Heiligen Damm bestanden somit lange vor 1793.

Die Wahl Doberans als Ort der Sommerresidenz sowie Heiligendamms als Seebad im Jahr 1793 unter Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg (Abb.: Ahnenbild an der Westwand der Fürstenkapelle im Münster) erscheint wie eine logische Konsequenz.


 Martin Heider


 

Bedeutung des teilzerstörten Glasmalereifeldes aus der Zeit um 1300

Glasmalereifeld

Glasmalereifeld

Zustand bei einem Ortstermin in der Restauratorenwerkstatt 01.03.2023

Wiederholt wurde gefragt, warum das bei einem Einbruch im November 2021 stark beschädigte mittelalterliche Glasmalereifeld noch nicht fertiggestellt ist. Die komplizierte Restaurierung ist im Gange. Eine Stellungnahme von Dr. Markus Mock, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Corpus Vitrearum Medii Aevi, Potsdam, zeugt von der Bedeutung der Glasmalerei und der damit verbundenen besonderen Sorgfalt bei der Wiederherstellung:

Mit einer Entstehungszeit um 1300 zählen die gut 50 erhaltenen mittelalterlichen Glasmalereien [Fensterfelder] des Doberaner Münsters zu den ältesten Beispielen dieser Kunstgattung im nördlichen Deutschland. Aus historischer und kunsthistorischer Perspektive ist ihr Rang nicht hoch genug einzuschätzen, gehören doch die Ornament-, aber auch Figuren- und Architekturfelder zur bauzeitlichen, hochgotischen Ausstattung des Münsters, einer ehemaligen Zisterzienserklosterkirche, die von keinen Geringeren als den Herzögen von Mecklenburg als dynastische, repräsentative Grablege genutzt wurde.

Das Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland weiß um diese Bedeutung und setzt sich seit den 1980er Jahren für den bestmöglichen Erhalt der Glasmalereien und deren Erforschung ein.

Umso erschütternder war es zu hören, dass in der Nacht zum 01.11.2021 ein mittelalterliches Ornamentfeld (n XIV, 1a) bei einem Einbruchsversuch aus dem Verbund gelöst wurde und im Innenraum am Boden zerschellte. Wir empfehlen mit Nachdruck, dem Feld bei der anstehenden Restaurierung die größtmögliche Sorgfalt und Behutsamkeit zukommen zu lassen.

Wie generell bei derartigen Maßnahmen vorzugehen ist, legen die 2004 vom internationalen Corpus Vitrearum verabschiedeten „Richtlinien für Konservierung und Restaurierung von Glasmalereien“ fest (http://sgc.lrmh.fr/articles.php?lng=en&pg=67&mnuid=134&tconfig=0). Es dürfte jedoch außer Frage stehen, dass die Doberaner Scheibe aufgrund ihrer Prominenz einen Einzelfall darstellt und keine standardisierte, sondern vielmehr eine individuell ausgerichtete Lösung verlangt, an der zahlreiche Fachstellen und Institutionen beteiligt werden müssen.

Wünschenswert wäre etwa, dass Ergänzungen bzw. Rekonstruktionen das Erscheinungsbild des Feldes oder des Fensters von der Fernsicht aus nicht stören, bei Nahsicht jedoch eindeutig vom überlieferten Bestand zu unterscheiden sind. Jeder Eingriff am mittelalterlichen Bestand muss jedoch schriftlich dokumentiert werden und reversibel sein.

Angesichts der hochrangigen Stellung des stark beschädigten Glasmalereifelds muss die projektierte Restaurierung höchsten Ausführungsstandards genügen. Wie die übrigen überlieferten Doberaner Scheiben besitzt es nicht nur im Rahmen der gesamten mittelalterlichen Glasmalerei, sondern auch hinsichtlich seiner fürstlichen Stifter und der Kunst des Zisterzienserordens eine enorme Bedeutung in Fachwelt und Öffentlichkeit – weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die anstehende Maßnahme sollte diesem Umstand in jeglicher Form gerecht werden, allein deshalb, um den entstandenen Schaden am Objekt so gut es nur geht zu beheben.


Dr. Markus Mock

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Corpus Vitrearum Medii Aevi, Potsdam

89.027 Euro zugunsten der Deckengewölbesanierung


Doberaner Münster Newsletter Februar2024

 

Wir freuen uns über die Entwicklung der Patenschafts- und Spendenaktion im Doberaner Münster.


Vom 24.07.2022 bis zum 20.03.2024 erbrachten die Patenschaftsaktion und Spenden in den Bauopferstock für die Restaurierung der Deckengewölbe

1.) im Chorraum (Aktion und Restaurierung beendet – s. Abb. unterer Teil): 49.000 €

2.) im Langhaus Ost und Vierung (aktuell – s. Abb. oberer Teil): 40.027 €

Ganz herzlichen Dank für insgesamt 89.027 €.


Wir sind dankbar für jede weitere Patenschaft für die Restaurierung eines kleinen Teilabschnitts des Deckengewölbes ab 10 Euro pro 20 x 20 cm!

  • Patenschaft Restaurierung Deckengewölbe 20 x 20 cm = 10 €
  • Patenschaft Restaurierung Deckengewölbe 1 m² = 250 €

Überweisungen bitte auf das Konto der Ev.-Luth. Kirchengemeinde bei der Ev. Bank:

  • IBAN: DE17 5206 0410 8505 0502 00, Kennwort: „Gewölbe Münster“

Spenden und Patenschaften können auch Bar oder mit Karte an der Münsterkasse übernommen werden. Für jede Patenschaft gibt es eine Patenschaftsurkunde. Auch der Einwurf einer selbstgewählten Spende in den Bauopferstock Münster ist möglich.

 

Weitere Informationen: Münsterverwaltung, Martin Heider,

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Tel.: 038203 / 779590.

 

 


Gottesdienste und Andachten im April 2024


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Schnitzereien auf der Rückseite des Hochaltarretabels aus der Zeit um 1300

Herzliche Einladung zu folgenden Gottesdiensten und Andachten:


Sonntags   9:30 Uhr

Evangelischer Gottesdienst (Gemeindezentrum)



4.4.2024 19.30 Uhr

Abendgebet mit Taizégesängen (Gemeindezentrum)



Änderungen vorbehalten!

Weitere Informationen auf der Homepage der Kirchengemeinde 〉〉

 

 

Ökumenisches Chorprojekt in der Region Rostock


Singen verbindet und macht Spaß.

Mit vielen Chören und Einzelsängern wird, unter der Leitung von Kantor Matthias Bönner (Bad Doberan) und Chorleiter Helmfried Günther (Baptisten), ein großer Projektchor gebildet, gemeinsam Gospels und Spirituals gesungen, um somit vielstimmig unserem Wunsch nach Frieden Ausdruck zu verleihen.


Infos und Onlineanmeldung unter diesem Link:

https://www.christeninrostock.de/ökumenisches-chorprojekt

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Ostermontag 1.4.2024 ab 11 Uhr

Osterfrühstück (Suppenküche / Gemeindezentrum)


Mittwoch, 3.4.2024 19 Uhr

Thematischer Gemeindeabend

mit Pastor Volkmar Seyffert (Saal, Gemeindezentrum)

Pastor Volkmar Seyffert (Schlosskirchengemeinde Schwerin) bewirbt sich um die vakante Pfarrstelle in unserer Kirchengemeinde. Am 18.03.2024 hielt er den Gottesdienst im Saal des Gemeindezentrums. Herzliche Einladung zu einem thematischen Gemeindeabend mit ihm am 3. April um 19 Uhr.


Montag, 29.4.2024 18 Uhr

Demonstration „Zusammen für Demokratie“ (Kamp)

 

21.04.2024 – Botanischer Spaziergang rund um das Münster


„Dotterblume, Zymbelkraut und Marienblümchen: Botanischer Spaziergang rund um das Münster“

 

Sonderführung am Sonntag, den 21. April um 15.00 Uhr

Das Münster umgeben vielfältige Lebensräume: ein sumpfiges, naturnahes Gebiet im Norden und Osten, ein ehemals kultiviertes Gelände im Westen („Englischer Garten“) und ein vor rund zehn Jahren angelegter Park im Süden. Außerdem gibt es private Gärten sowie den „Klostergarten“ mit historischen Heilpflanzen.

Im Frühling liegt die Kirche in einem weißen „Meer“ aus Buschwindröschen, bevor die Bäume Schatten werfen. Dieses Jahr kam der Frühling schon im Winter. Bei der Führung in der zweiten Aprilhälfte sind die Buschwindröschen und die seltenen gelben Windröschen wohl schon verblüht, ebenso das Scharbockskraut.

Wahrscheinlich setzen jetzt die Sumpfdotterblumen sattgelbe Akzente an den Bächen, das rankende Zymbelkraut verschönert die Mauern mit winzigen lila-gelben Rachenblüten, und überall auf den Rasenflächen leuchten weiß-gelb die Gänseblümchen. Wie sagte noch Goethe: „Mit den Blumen will die Natur uns zeigen, dass sie uns liebhat.“

Das Gänseblümchen heißt im Volksmund auch Maßliebchen oder Marienblümchen. Es steht für Demut und Bescheidenheit, also Attribute der Mutter Jesu. Insofern passt das Massenvorkommen von Bellis perennis wunderbar zum Münster, das der Maria geweiht war. Gänseblümchen kann man aber auch essen oder als Medizin nutzen. Mehr Geschichten hören Sie bei der Führung!

 

Sollte es regnen, findet die Führung im Münster statt. Auch dort gibt es viele Pflanzenarten, allerdings gemalt, geschnitzt oder aus Gips geformt. Die Kunstwerke wollen nicht (nur) die Natur abbilden, sondern symbolisieren Glaubensinhalte. Bemerkenswert sind die Darstellungen von Zauberpflanzen, die das Böse abwehren sollen.


Leitung: Dr. Angelika Rosenfeld, Dauer: 90 Minuten, Teilnahmegebühr: 7,00 Euro (Münsterkasse)

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Deutlicher Besucherzuwachs bei öffentlichen Münsterführungen - Einzigartige Ausstattung europaweit


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Das Doberaner Münster ist ganzjährig täglich zur Besichtigung geöffnet, außer am Karfreitag. Derzeit täglich von 10.30-16.00 Uhr, ab April gelten die Sommeröffnungszeiten: Montag-Samstag 10-17, Sonntag, Feiertag 11-17 Uhr.

Täglich gibt es Führungen und Sonderführungen, außer am Karfreitag. Sowohl die Münsterführung um 11 Uhr als auch die Gewölbe-, Turm- und Glockenführung mit Ostseeblick um 13 Uhr sind seit Jahresbeginn deutlich stärker besucht als im Vergleichszeitraum der Vorjahre. Auch in der Osterzeit lohnt es sich die europaweit einzigartige mittelalterliche Innenausstattung und den Dachbereich zu erkunden.

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11.00 Münsterführung (außer Karfreitag)

In der Führung gibt es interessante Informationen über die Geschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters, das Leben der Mönche, das Bauen im Mittelalter sowie die außergewöhnlich reiche mittelalterliche und neuzeitliche Ausstattung des Doberaner Münsters. Dazu gehört der Hochaltar als ältester Flügelaltar der Kunstgeschichte (ab 1300), der Kelchschrank (um 1300), der Kreuzaltar (um 1360/70), der Marienleuchter, die vielen fürstlichen Grablegen, Schnitzereien und Glasmalereien.

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13.00 Gewölbe-, Turm- und Glockenführung mit Ostseeblick (außer Karfreitag)

Sonderführung und Entdeckungsrundgang über das mittelalterliche Gewölbe in ca. 30 m Höhe. Besichtigt werden der mittelalterliche Dachstuhl, die Transportseilwinde aus dem 15. Jahrhundert und das Geläut mit der zweitältesten mecklenburgischen Glocke.


 Herzlich willkommen!

Baulicher Zustand, Baupflege und Forschung am Münster


Zusammenarbeit mit der Hochschule Hildesheim intensiviert

Am 15. und 16. Februar 2024 wurde die Zusammenarbeit mit den Professorinnen und Studierenden aus Hildesheim im Doberaner Münster intensiviert.

Thematisiert wurden u. a. die aktuellen Befunde an Putzen und Farbfassungen im Bereich des Hochschiffs des Langhauses sowie die Materialverwendung über die Jahrhunderte. Zudem wurde die Ausstattung gemeinsam intensiv erkundet.

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Dabei waren unter anderem

- Prof. Dr. Constanze Messal, Prof. Dr. Barbara Beckett, Prof. Renate Kühnen und Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim – Fakultät Bauen und Erhalten

- Friederike Funke, Amtsrestauratorin beim Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (zeitweise)

- Restaurator Peter Wagner (Rubenow)

- Münsterkustos Martin Heider (Bad Doberan)

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Über Details, wie die Freilegung älterer Farbfassungen im Gewölbe, werden wir noch berichten.

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Begutachtet wurde auch eine schadhafte hölzerne bauzeitliche Schlussscheibe.

 

Mittelalterliches Flächenfundament und Bodenfliesen von um 1830

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Im südlichen und östlichen Chorumgang werden derzeit im Kontext der Fußbodensanierung marode Kabel ersetzt und Leerrohre verlegt. Letztere ermöglichen bei späteren technischen Veränderungen Nachrüstungen, ohne den Fußboden erneut öffnen zu müssen.

Bei den Arbeiten wurden, so wie bereits vor einigen Jahren im nördlichen Chorumgang und im Nordquerhaus, Reste eines Flächenfundaments gefunden, welches höchstwahrscheinlich zur romanischen Vorgängerkirche aus dem späten 12. und frühen 13. Jahrhundert gehört und auch den gotischen Neubau aus dem späten 13. Jahrhundert stabilisiert.

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Archäologische und bauhistorische Untersuchungen gehören zur Maßnahme. Über die gewonnenen Erkenntnisse werden wir berichten.

Zuvor wurden die unter dem bisherigen Fußboden liegenden älteren Bodenplatten aus der Zeit um 1830 geborgen, um diese für die Neuverlegung zu reinigen. Mit rund 1.200 historischen Fliesen ist die Anzahl deutlich höher als im letzten Bauabschnitt.

Bitte um Unterstützung bei Verteilung von Plakaten und Faltblättern


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Muensterflyer ab Janaur 2024 web Format 1

Das Münster-Veranstaltungs-Plakat und der neue Münsterflyer 2024 liegen druckfrisch in Papierform vor.

Wir wären Ihnen sehr dankbar für die aktive Unterstützung beim Verteilen dieses Materials. Wer ohnehin zu Kirchen, Touristinformationen, Hotels, Gaststätten oder anderen Institutionen oder Personen in der Region oder darüber hinaus unterwegs ist, nehme gern etwas mit.

Wer aus der Region das Material spontan ohne Vorabsprache mitnehmen möchte, hole sich dieses aus den Auslagen im Eingangsbereich des Münsters bzw. von der Münsterkasse, falls das ausliegende Material nicht ausreicht. Nach außerhalb versenden wir das Material bei Bedarf auch gern.

Für die Abholung außerhalb der Öffnungszeiten bzw. weitere Ideen und Absprachen bitten wir um eine kurze Info per E-Mail an

vDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

oder telefonisch unter:

038203-779590

Vielleicht lässt sich perspektivisch sogar ein neuer regelmäßiger Verteiler organisieren.

Herzlichen Dank für jegliches Mitwirken bei der Bekanntmachung unserer Angebote!

Martin Heider

Vor 200 Jahren war Felix Mendelssohn-Bartholdy 1824 als Fünfzehnjähriger einen Sommer lang als Badegast in Bad Doberan und hinterließ uns ein paar Spuren: eine Zeichnung vom Münster, eine Komposition (Doberaner Blasmusik) und Briefe an seine Schwester, die uns das Kur- und Gesellschaftsleben des ersten deutschen Seebades lebhaft beschreiben und in Erinnerung zurückrufen.

Freuen Sie sich auf ganz besondere Mendelssohn-Konzerte!

Dafür wird das Ökumenische Chorprojekt erweitert: Es musizieren Solisten, Chöre und Ensembles aus den Kirchengemeinden, Schulen und Musikschulen der Stadt und aus der Doberaner Umgebung.


Freitag, 5. Juli 2024, 19.30 Uhr

1824: Felix, der Badegast – Doberaner musizieren Mendelssohn


Freitag, 6. September 2024, 19.30 Uhr

Die Orgelsonaten Mendelssohns – Sechs Sonaten - drei Organisten


Freitag, 27. September 2024, 19.30 Uhr

Psalm 42 - Doberaner Blasmusik – Ökumenisches Chorprojekt & Orchester


 

Bitte notieren Sie sich die Termine bereits in Ihrem Kalender.

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Gewölbesanierung im Langhaus Ost und in der Vierung


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Nachdem die statische Sicherung bereits vor einigen Jahren durch den Einzug von Edelstahlzugankern abgeschlossen wurde, ist nun in diesem Jahr die Sanierung der Ober- und Unterseite der Deckengewölbe der Hochschiffe inkl. Rissen, Putz und Ausmalung (Abb. 1 u. 2) zunächst in diesem Bereich notwendig.

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Die Maßnahme wird durch die hohe finanzielle Förderung durch den Bund (National Bedeutendes Denkmal), das Land (Strategiefonds) und den Kirchenkreis (Patronatsmittel) möglich. Nach den deutlichen Einnahmeausfällen aufgrund des massiven Rückgangs des Tourismus während der Coronapandemie sind wir für jede Unterstützung zur Aufbringung der Eigenmittel besonders dankbar.

Mit der Patenschaftsaktion versuchen wir, die reinen Restaurierungskosten (ohne Gerüst- und Nebenkosten) zu decken. Die Teilabschnitte werden auf dem neuen großen Transparent im Münster blau markiert (Abb. 3 u. 4). Wenn Sie möchten, kommen Ihr Name und Wohnort auf die Spenderliste im Münster.

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Flächengröße und Kosten des Bauabschnitts Langhaus Ost und Vierung:

  • Gewölbefläche: 290 m2
  • Restaurierungskosten ohne Gerüst- und Nebenkosten: ca. 72.000 €
  • Gerüstkosten: ca. 285.000 €

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Durch die vielfältige Unterstützung durch die o. g. Institutionen sowie die vielen Spenden und Patenschaften kann das hochgotische Deckengewölbe im Chorraum und in der Vierung samt den benachbarten Wandflächen statisch sicher und in dieser Schönheit erstrahlen.


 

Ganz herzlichen Dank für Ihren Beitrag zum Erhalt des Doberaner Münsters!

Martin Heider

Einst dutzende Strebebögen Teil des statischen Systems


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Die Strebebögen sollten den Gewölbeschub aus dem Bereich der Hochschiffe auf die Mauern der Seitenschiffe übertragen. Von Anfang an unter dem Dach versteckt und nicht – wie bei den meisten gotischen Kathedralen – außen angebracht und sichtbar, wurden diese während der Bauzeit im späten 13. Jahrhundert zu flach konstruiert. Daher schadeten sie mehr, als dass sie nützten.

Sie schoben die Außenwände zunehmend nach außen. Es entstanden zahlreiche Risse in den Gewölben und Wänden. Nach und nach stürzten die Strebebögen ein und mussten bis auf drei abgetragen werden. Die Fotos zeigen das einzige im Nordseitenschiffbereich erhaltene Exemplar.

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Zwei weitere Strebebögen sind noch heute unter den Dächern des Kapellenkranzes (Foto 3) des Doberaner Münsters verborgen.

Das Foto 4 zeigt den südlichen der beiden dortigen Bögen. Der früheste eindeutige aktenkundige Hinweis auf schadhafte Strebebögen findet sich in einem Schreiben vom 23. Juni 1637, welches sich im Landeshauptarchiv Schwerin befindet.

Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg wandte sich an die Beamten zu Doberan betreffs der „hochbedürftige reparation“ der Kirche, im speziellen der Ausbesserung von fünf Bögen. Die Ausbesserung der Bögen samt Sicherung durch fünf eiserne Anker wurde angeordnet. Die Ausführung sollte bei gutem Wetter und innerhalb von drei Wochen geschehen.

Wir müssen aber davon ausgehen, dass die Schäden viel früher einsetzten, vermutlich schon zur Klosterzeit. Vielleicht ergibt die sukzessive Aktenrecherche in Zukunft noch mehr.

Seit dem frühen 18. Jahrhundert erfolgte der schrittweise Rückbau bis auf drei Strebebögen. Diese erfüllen heute aber keine statische Funktion mehr. Sie wurden statisch gesichert und offenbar gezielt als historisches Relikt erhalten. Weitere umfangreiche Infos im untenstehenden Buch. M. H.

Buch „Das Doberaner Münster - Bau | Geschichte | Kontext“


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Martin Heider, Christian Kayser (Herausgeber): "Das Doberaner Münster - Bau | Geschichte | Kontext"


Der 344seitige Band über die Baugeschichte ist ein gern gekauftes Buch im Sortiment des Büchertischs sowie des Online-Shops. Er interessiert u. a. aufgrund der Bewertung der Stellung des hochgotischen Doberaner Münsters unter den frühen Kathedralbauten in Norddeutschland sowohl die einheimische als auch die sonstige baulich und historisch interessierte Leserschaft.

  • 344seitiger Band mit 13 Aufsätzen
  • rund 360 historische und aktuelle Abbildungen
  • bauliche Entwicklung des Kirchenbaus
  • Stellung des Münsters in der Architektur- und Konstruktionsgeschichte
  • Schicksal von Kirche und Konventsbauten über die Jahrhunderte
  • Aufbau, Transformation und Erhaltung
  • vom hochmittelalterlichen Vorgängerbau bis zur Baupflege heute
  • erstmalige systematische Auswertung der Restaurierungsgeschichte des Münsters in der frühen Neuzeit
  • dafür wurden zahlreiche handschriftliche Inventare transkribiert und ausgewertet.
  • günstiger Verkaufspreis von 29,95 €
  • erschienen im Michael Imhof Verlag

Online-Bestellung und weitere Informationen über das Buch samt Nennung aller Autoren und Beiträge, im Online-Shop: https://muenster-doberan.de/index.php/de/shop

oder per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Mit dem Erlös aus diesem Buch werden die Restaurierungsarbeiten am Münster in Bad Doberan unterstützt.

 

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Auch das Kapitel „Pfeiler, Bögen, Anker – Das Strebewerk des Münsters“ von Dr. Christian Kayser enthält zahlreiche Zeichnungen des Autors, wie diese „Übersicht über den Regelquerschnitt am Langhaus des Münsters, Blick von Nordosten, links der Kreuzgang“.

Buch 2

Langhaus – Blick nach Westen (Foto: M. Heider)

Buch 3

Anlageschema des Chorhauptes des Doberaner Münsters. Der Chormantel basiert auf einer Neuneckgeometrie (blau markiert), der Binnenchorschluss auf einer Achteckgeometrie (rot markiert). Zeichnung: Dr. Christian Kayser (München).

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Blick nach Osten in den Chorraum (Presbyterium) (Foto: M. Heider)

 

Elfenbein-Kruzifix auf dem Hochaltar im Doberaner Münster


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Im Sockel befindet sich neben dem Lamm eine Wachsplakette samt Reliquie.

Sie erinnert an das von Papst Innozenz XI. für das Jahr 1700 ausgerufene Heilige Jahr, in dem besonderer Ablass zu erlangen war.

Wie kommt dieses „katholische“ Kreuz in nachreformatorischer Zeit in das „evangelische“ Münster? Es handelt sich um die Regierungszeit des Herzogs Karl Leopold, der im Doberaner Schloss residierte. Er war zum katholischen Glauben konvertiert.

Dies war reichspolitisch motiviert, um dem Kaiser zu gefallen und reichspolitische Ziele besser umsetzen zu können. Das Herzogtum, ebenso die Doberaner Kirche, blieben evangelisch-lutherisch.

Laut Johannes Voss (†) könnte das Kreuz im Jahr 1731 nach Doberan gekommen sein.

M. H.

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