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Hauptschiff mit Binnenchorschluss


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Das Hauptschiff setzt sich aus neuen Travéejochen und dem abschließenden Polygonjoch zusammen. Die lichte Weite des Raumes beträgt ca. 10,65 m, die Scheitelhöhe liegt bei 25,7 m. Die fünf westlichen Joche fallen mit etwa 7,65 m etwas tiefer aus als die vier Ostjoche im Bereich der „Vierung“ und des Chorhalses mit 5,3 bis 5,9 m. Das Schlussjoch ist als 5/8-Polygon ausgebildet.

Der Wandaufriss (Abb. 1) ist prinzipiell in allen Jochen gleichartig: Die Pfeiler bestehen aus einem rechteckigen, annähernd quadratischen Kern mit Runddiensten an den vier Ecken. Den vier Pfeilerflanken sind jeweils mittig Dienstelemente angesetzt, die aus einem „Stamm“ in Form eines 5/8-Polygons und daran angesetzten, knospenartigen schlanken Birnstäben bestehen. An den Standorten der Gestühle, also sowohl des Laiengestühls im Westen wie auch des Gestühls der Chormönche im Osten, sind die Vorlagen mit naturalistisch gestalteten Blattkapitellen oberhalb des Gestühls abgekragt.

Zwischen den spitzbogigen Arkadenbögen und den Pfeilern sind skulptierte, reich mit Blattwerk gestaltete Kapitellbänder eingefügt; zwischen ihnen verlaufen in den Arkaden Zuganker.

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Die Arkadenzone schließt mit einem einfachen horizontalen Gesims in etwa 8,6 m Höhe, oberhalb folgt das Scheintriforium. Dieses ist zum Kirchenraum hin als glatte, geputzte Fläche ausgebildet, in welche die Umrisse einer Architekturgliederung eingeritzt und „ausgemalt“ sind. Die hauptschiffseitigen Dienstbündel laufen über das Gesims und die Triforiumszone durch; die Putzflächen bilden eine Art Reliefgrund für die Dienste.

Auf der Rückseite der Triforiumszone, in den Dachräumen der Seitenschiffe, springt die Hauptschiffwand etwas gegenüber der Arkadenzone zurück. Ihr sind in den Scheidbogenachsen rechteckige Pfeiler vorgesetzt. Am oberen Abschluss der Triforiumszone setzten ehemals die unter den Dachflächen verborgenen Strebebögen an.

Über dem Triforium folgt der Obergaden, mit in die Mauerflächen eingeschnittenen dreibahnigen Fenstern (Abb. 2). Die Kämpferkapitelle der Wölbung sitzen unmittelbar über dem Gesims zwischen Obergaden und Triforium, so dass der Obergaden sich zum Innenraum als eine Folge spitzbogig-dreieckiger Schildbogenflächen präsentiert. Außen ist der Obergaden in den Jochachsen mit kräftigen, vorspringenden Strebepfeilern gegliedert, die gegenüber den Vorlagen unterhalb der Dächer noch einmal vorspringen.

(Fortsetzung im nächsten Beitrag) →

 

 

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