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Maria

Sonderführung im Doberaner Münster am Sonntag, dem 10. März 2024 um 15.00 Uhr, anlässlich des Internationalen Frauentags


Das Kloster Doberan war ein Männerkloster. Frauen hatten normalerweise keinen Zugang. Aber die Zisterziensermönche verehrten eine Frau, eine biblische Gestalt, ganz besonders. Sie weihten ihre gotische Kathedrale der Maria – der Jungfrau, der Mutter Gottes und der Himmelskönigin. Den Ostteil des Münsters, den Chor der Mönche, schmückten sie mit Darstellungen ihrer Marienverehrung.

Besonders auffällig und kunstgeschichtlich herausragend ist der Marienleuchter. Die geschnitzte Marienfigur befand sich ursprünglich mittig im Hochaltar. Später wurde sie in einen Leuchter gestellt und nahe beim Mönchsgestühl aufgehängt. So hatten die Mönche Maria immer ganz bei sich, oder über sich – fast in Form einer Erscheinung.

Ricardis

Selten und ausnahmsweise durften reale, weltliche Frauen die Klosterkirche betreten, nämlich Angehörige des Herrschergeschlechtes und adlige Stifterinnen, wenn sie an Bestattungen oder Erinnerungsmessen teilnehmen wollten.

Über 50 Personen aus dem Hochadel, fast alle aus dem Haus Mecklenburg, wurden im Münster beigesetzt, darunter auch einige Frauen. Die bemalte hölzerne Figur der Königin Margarethe von Dänemark erinnert an diese Herrscherin und ist die älteste Grabplastik in Mecklenburg-Vorpommern. Eine mittelalterliche Grabfigur existiert auch von Richardis, der Ehefrau von Herzog Albrecht III., der zeitweilig als König von Schweden fungierte. Die Königin starb allerdings in Stockholm und wurde dort begraben.

Merkwürdig: Gerade die beiden letzten Grablegen im Münster aus dem frühen 20. Jahrhundert wurden kunstvoll für Frauen angefertigt: der Sarkophag für Herzogin Feodora aus grauweißem Kapfenberg-Marmor sowie die ungewöhnliche, „byzantinische“ Grabkapelle für Elisabeth, Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach und Ehefrau von Herzog-Regent Johann Albrecht.


 

Leitung: Dr. Angelika Rosenfeld, Dauer: 90 Minuten, Teilnahmegebühr: 6,00 Euro (Münsterkasse)

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