Baulicher Zustand, Baupflege und historische Forschung
Gewölbe, Hochschiffwände und Schwitzwasserauffangvorrichtungen
Die Baumaßnahmen im Doberaner Münster schreiten sukzessive, im geplanten Zeit- und Kostenrahmen voran. Die Gewölbesanierung ermöglicht es, weitere Bereiche mit zu bearbeiten und durch überschaubare Maßnahmen nachhaltig die Bausubstanz samt Ausstattung zu erhalten.
Ein gerüstbautechnisches Meisterwerk ist das Gerüst der Firma Werdermann (Neustrelitz).
Der obere Bereich ist auf Schienen fahrbar. Er wurde kürzlich nach entsprechenden Vorbereitungen in den östlichen Bereich des Westteils des Langhauses (ehemalige Konversenkirche) verschoben.
Nun arbeiten die Restauratoren Peter und Kerstin Wagner sowie Georg von Knorre im dritten Joch von Westen.
Hat man einmal Gerüste in dieser Höhe, wird die rund 45 Jahre alte Ausmalung der Pfeiler und Hochschiffwände gleich mit gereinigt, konserviert und partiell restauriert, die Fenster überprüft und die Schwitzwasserauffangvorrichtungen und Ableitungsrinnen in den Fensterbänken in ca. 20 Meter Höhe verbessert. Denn bei starkem Schlagregen drückt dieser mitunter auch Wasser durch die feinen Ritzen in der Bleiverglasung, das natürlich nicht, wie schon mehrfach passiert, an die Wände im Innenraum gelangen, sondern nach außen abgeleitet werden soll. Mit diesen präventiven Maßnahmen wird auch die wertvolle Innenausstattung vor Schäden durch Feuchtigkeit geschützt.
Die Gerüstbauweise beschleunigt das Versetzen des Gerüsts enorm, so dass die Deckengewölbesanierung nach jetzigem Stand planmäßig im Spätherbst beendet werden kann.
Die 100.000 Euro Spendenmarke für Deckengewölbe in Sichtweite
Wie steht es um die Finanzierung der großen dreijährigen Restaurierungsphase?
Wir sind sehr dankbar für die maßgebliche Förderung durch den Bund (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages), das Land Mecklenburg-Vorpommern (Strukturfonds) und den Kirchenkreis Mecklenburg (Patronatsmittel) sowie die weiterhin sehr positive Entwicklung der Patenschafts- und Spendenaktion zugunsten der Gewölbesanierung. Diese hilft entscheidend, die notwendigen Eigenmittel aufzubringen, denn in der Corona-Pandemie-Zeit kam es zu deutlichen Besucher- und somit Einnahmerückgängen im Münsterhaushalt der Kirchengemeinde.
Durch weitere Patenschaften sowie Spenden in den Bauopferstock im Münster erbrachte die Aktion vom 24.07.2022 bis zum 27.06.2024 nun sage und schreibe 97.646 Euro! Damit hätten wir anfangs nicht gerechnet und nun scheint auch die 100.000er Marke erreichbar.
Wenn Sie dabei mithelfen würden, wäre das wunderbar. Wir freuen uns über jede weitere Patenschaft eines Teilabschnitts des Deckengewölbes. Ab 10 Euro können Sie Patin oder Pate werden. Sie erhalten dann eine Patenschaftsurkunde und Ihr Name kommt, wenn Sie das möchten, auf eine entsprechende Tafel im Münster.
- Patenschaft Restaurierung Deckengewölbe 20 x 20 cm = 10 €
- Patenschaft Restaurierung Deckengewölbe 1 m² = 250 €
Überweisungen erbitten wir auf das Konto der Ev.-Luth. Kirchengemeinde bei der Ev. Bank:
- IBAN: DE17 5206 0410 8505 0502 00, Kennwort: „Gewölbe Münster“
Ihr Betrag kann aber auch bar oder per Karte an der Münsterkasse bezahlt werden. Dann können Sie sich auch gleich eine Fläche im Grundriss des Deckengewölbes aussuchen.
Weitere Informationen: Münsterverwaltung, Martin Heider,
E-Mail:
Marienleuchter auf neuer Münster-Medaille
Nach den Medaillen anlässlich 850 Jahre Gründung des Klosters Doberan im heutigen Althof (2021) und 850 Jahre Bestattung der Fürstin Woizlawa (2022), gibt es 2024 eine weitere Prägung - nach vielen Jahren wieder eine zum Doberaner Münster. Der Reinerlös kommt den Restaurierungsarbeiten am Münster zugute.
Es ist die erste zum Thema „einzigartige Innenausstattung“. Sie erscheint in zwei Ausführungen: einmal in Feinsilber (999/1000) und einmal mit einem versilberten Eisenkern (magnetisch).
Die Medaille hat einen Durchmesser von 35 mm. Sie zeigt auf der Vorderseite das Münster aus der Vogelperspektive mit dem umlaufenden Text: „Doberaner Münster – Europaweit einzigartige Ausstattung“. Die Rückseite zeigt den Marienleuchter mit dem umlaufenden Text: „Marienleuchter 14. Jahrhundert“. Die Stücke in Feinsilber sind am unteren Rand des Leuchters mit der Angabe „999“ gepunzt.
Diese kleinen Kunstwerke in überschaubarer Stückzahl entstanden in enger Kooperation zwischen den Doberaner Münzfreunden und der Münsterverwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde und sind ab sofort im Doberaner Münster erhältlich. Der Reinerlös kommt den Restaurierungsarbeiten am Münster zugute.
Verkaufsdaten der im Münster erhältlichen Medaillen:
- Medaille 2024 „Ausstattung / Marienleuchter“– Eisenkern versilbert – 15,00 €
- Medaille 2024 „Ausstattung / Marienleuchter“– Feinsilber– 60,00 €
- Medaille 2021 „850 Jahre Klostergründung“– Eisenkern Altmessingfarben – 10,00 € (geringe Restbestände)
- Medaille 1971 „800 Jahre Klostergründung“– Kupfer – 15,00 € (geringe Restbestände des Originals!)
Von den neuen Medaillen wurden 100 bzw. 50 Exemplare gefertigt.
Vortrag über Deckengewölbesanierung bot seltene Impressionen
Am 27.06.2024 bestand im Doberaner Münster die einmalige Chance, u.a. die 650 Jahre alten Schnitzereien am Kreuzaltar bei der Gerüstbesteigung aus nächster Nähe zu sehen.
Anlass war der Vortrag über die Deckengewölbesanierung, veranstaltet vom Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan e.V. und dem Münsterbauverein Bad Doberan e.V.
„Weitere Erkenntnisse zur Restaurierung der Deckengewölbe des Doberaner Münsters von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart“ war das Thema. Es referierten Münsterkustos Martin Heider (Bad Doberan, Vortrag) und Restaurator Peter Wagner (Bolekow-Rubenow, Erläuterungen zur Restaurierung). Als Fortsetzung des letztjährigen Vortrags stellten beide Referenten weitere Erkenntnisse aus den Archivalien sowie neue bauhistorische Befunde an den Deckengewölben vor.
Der Eintritt war frei. Es wurden für die Gewölbesanierung gespendet. Vielen Dank!