AG Norddeutsche Backsteinbasiliken
Monumentalität und Leichtigkeit, die uns in Erstaunen versetzt
Die Backsteinbasilika, wie sie sich von St. Marien zu Lübeck ausgehend im gesamten Ostseeraum verbreitet hat, ist ein eigenständiger Sakral- und Architekturtypus, der sich in die großen Kulturleistungen Europas einreiht.
Hinzu kommt der Kontrast der Farben: das Rot der Steine, oft grüne Dächer und Turmhelme, helle Innenwände mit zum Teil vielfarbiger Bemalung. Das alles ist in dieser Dichte eine Einmaligkeit Norddeutschlands.
Entdecken Sie die unverwechselbaren Eigenheiten dieser „Kathedralen“, die zugleich Symbol einer unabhängigen und stolzen Bürgerschaft sind.
Vertreter der bedeutenden norddeutschen Backsteinbasiliken, manchmal auch als Hansekirchen bezeichnet, gründeten nach der politischen Wende eine Arbeitsgemeinschaft. Die 750 Jahre alte Marienkirche in Lübeck gilt als die Mutter der backsteingotischen Basiliken im Ostseeraum.
Um die Kathedralbauten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, arbeiten Mitarbeiter mehrerer Kirchgemeinden zusammen. Die Arbeitsgemeinschaft befasst sich während der jährlichen Arbeitstreffen mit
- Fragen der Ausgestaltung des Gemeindelebens,
- der Präsentation der Kirchenbauten für die Öffentlichkeit,
- der Lenkung der Besucherströme
- und nicht zuletzt mit den aufwändigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen.
Norddeutsche Backsteinbasiliken
St. Marien zu Lübeck
Mutter der backsteingotischen Basiliken
Baubeginn um 1250
Kirche geöffnet
- Apr-Sep 10:00-18:00 Uhr
- Okt 10:00-17:00 Uhr
- Nov-Mär 10:00-16:00 Uhr
- Advent 10:00-17:00 Uhr
Gottesdienste: So u. Feiertag 10:00
Schüsselbuden 13, 23552 Lübeck,
Tel.: 0451/397 700
Fax: 0451/397 70 15
St. Nicolai Lüneburg
Schifferkirche an der Alten Salzstraße
Baubeginn um 1407
Kirche geöffnet
- Jan-Mär 10:00-16:00 Uhr
- Apr-Dez 09:00-18:00 Uhr
- Nov-Mär 10:00-16:00 Uhr
Gottesdienste: So u. Feiertag 10:00
Lüner Str. 15, 21335 Lüneburg
Tel.: 04131/2 43 07 70
Fax: 04131/2 43 07 76
Dom in Schwerin
Bischofskirche am Schweriner See
Baubeginn vor 1270
Kirche geöffnet
- Sommerhalbjahr 10-17 Uhr
- ganzjährig Dom- und Orgelführungen
Gottesdienste: So u. Feiertag 10:00
Am Dom 4, 19055 Schwerin
Tel.: 0385/565014
Fax: 0385/565824
St. Nikolai Wismar
Großes Zeugnis eines Weltkulturerbes
Baubeginn um 1381
Kirche geöffnet
- Mai-Sep 08:00-20:00 So 11:30-20:00
- Apr+Okt 10:00-18:00 So 11:30-18:00
- Nov-Mär 11:00-16:00 So 11:30-16:00
Gottesdienste: So u. Feiertag 10:00
Spiegelberg 14, 23966 Wismar
Tel./Fax: 03841/21 36 24
Münster in Bad Doberan
Zisterziensische Strenge und kompakte Eleganz
Baubeginn um 1280
Kirche geöffnet
- Mai-Sep 09:00-18:00 So 11:00-18:00
- Mär, Apr, Okt 10:00-17:00 So 11:00-17:00
- Nov - Feb 10:00-16:00 So 11:00-16:00
- Ganzjährig täglich Führungen u.a. 11:00
Gottesdienste: So u. Feiertag 09:30
Klosterstraße 2, 18209 Bad Doberan
Tel. 038203/62716
Fax 038203/62528
St. Marien Rostock
Die thronende Marienkirche - eine Gottesburg
Baubeginn 1260
Kirche geöffnet
- Mai-Sep 10:00-18:00 So 11:15-17:00
- Okt-Apr 10:00-12:15 + 14:00-16:00 - So 11.00-12:15
Gottesdienste: So u. Feiertag 09:30
Am Ziegenmarkt 4, 18055 Rostock
Tel.: 0381/4923396
Fax: 0381/4973851
St. Marien Stralsund
Stolze Bürgerkirche mit Ostseepanorama
Baubeginn um 1380
Kirche geöffnet
- Mai+Jun+Okt: 10-17, So 11:30-17:00
- Jul-Aug: 9:00-18:00, So 11:30-17:00
- Nov-Apr: Mo-Fr 10-12+14-16
Sa 10.00-12:00, So 11:30-12:00 Uhr
Gottesdienste: So u. Feiertag 10:00
Marienstraße 0, 18439 Stralsund
Tel.: 03831-298965
Fax: 03831/298966
St. Nikolai Stralsund
Reiche Kirche von Kaufmannschaft und Rat
Baubeginn 1276
Kirche geöffnet
- Jun-Aug: 9:00-19:00, So 13:00-17:00
- Apr-Mai+Sep+Okt: 9:00-18:00, So 13-17
- Nov: 10:00-17:00, So 13:00-17:00
- Dez-Mär: 10:00-16:00, So 13:00-16:00
Gottesdienste: So u. Feiertag 10:30
Auf dem St. Nikolaikirchhof 2, 18439 Stralsund
Tel.: 03831/297199
Fax: 03831/297691
Dom St. Nikolai Greifswald
Roter Backstein und romantische Ansichten
Baubeginn nach 1250
Kirche geöffnet
- Mai-Okt: 10:00-18:00, So 11:30-15:00
- Nov-Apr: 10:00-16:00, So 11.00-13:00
Gottesdienste: So u. Feiertag 10:00
Domstr. 54, 17489 Greifswald
Tel.: 03834/89 79 66 o. 03834/26 27
Fax: 0 38 34/79 94 22
St. Petri Wolgast
Licht und Leben über Herzogsgräbern
Baubeginn nach 1350
Kirche geöffnet
- Mai-Okt: 10:00-17:00, So 11.15-12:00
- Nov-Apr: nach Bedarf
Gottesdienste: So u. Feiertag 10:00
Kirchplatz 7, 17438 Wolgast
Tel.: 0 38 36/20 22 69
Fax: 0 38 36/20 27 19
Die Idee zur Gründung der AG Norddeutscher Backsteinbasiliken
Ideen entstehen im Inneren des Menschen, im Kopf oder im Herzen. Gute Ideen und natürlich auch böse. Manchmal wird eine Idee zu einer „Vision". Damit sind selbstverständlich nicht die „Visionen" gemeint, von denen die Bibel erzählt, sondern die ganz schlichten, die vielleicht direkt gar nichts mit dem Glauben zu tun haben.
Eine Idee entstand in mir, als ich noch ganz jung war, aber mich schon sehr für Sakral-Architektur interessierte. Ich entdeckte schon als Schüler, dass es die Marienkirche in Lübeck gab und dass dazu eine ganze Reihe von Bachstein-Basiliken gehörten, die mehr oder weniger mit St Marien in Lübeck „baulich verwandt" waren. Ich staunte über diesen eigenartigen, reizvollen, französisch „angehauchten" und zugleich monumentalen Kirchenbautypus, den es in dieser Form nur an der Ostseeküste und in ihrer Nähe gab. Müsste man nicht alle diese Kirchen irgendwie zusammenbringen? Aber wie? Die meisten von ihnen befanden sich in der damaligen DDR. Da hatte ich in mir zwar eine schöne Idee, vielleicht eine „Vision", die aber von vornherein zum Scheitern verurteilt war.
Die Jahre vergingen. Ich war seit Sommer 1979 Marienpastor in Lübeck. Es kam das Jahr 1988. Meine Frau und ich erhielten die Genehmigung, unsere Partnergemeinde in Penkun in der Nähe von Stettin besuchen zu dürfen. Auf dieser Reise erfüllte ich mir einen lang gehegten Wunsch: Nämlich all* die Kirchen anzusehen, die ich schon „immer" 'mal besuchen wollte. So waren wir in Stralsund, Rostock, Bad Doberen, Schwerin und Wismar. Diese einzigartige Reise beflügelte meine Idee - es konnte ja gar nicht anders sein - von einer irgendwie gearteten Gemeinschaft aller dieser Kirchen. Aber noch war 1988! Dann kam 1989 und in diesem Jahr die Wende. Nun war eigentlich der Weg frei für die Idee. Aber ob alle Kirchen auch mitmachen würden? In Lübeck gab es große Zurückhaltung und Skepsis. „Wenn Sie denn unbedingt wollen, dann versuchen Sie es halt!" sagte der damalige Propst Hasselmann zu mir. Es dauerte noch eine Weile, und dann versuchte ich es. Ich schrieb Anfang 1993, nachdem ich schon mit einigen Kollegen über meine Idee gesprochen hatte, eine Einladung an alle Kirchen. St. Nikolai Lüneburg ( P. Thamm) sagte sofort zu. Alle anderen folgten dann nach und nach. So hatten wir unser erstes Treffen in Lübeck vom 5. bis 7. November 1993. Zuerst, bei der Begrüßung, war die Atmosphäre noch etwas steif. „Was diese Westler wohl von uns Ostlern wollen?" stand irgendwie ungesagt im Raum. Aber diese Zurückhaltung änderte sich schnell. Alle „tauten" schnell auf. Wir wurden eine sehr schöne Gemeinschaft.
Von da ab besuchten wir uns gegenseitig, tauschten uns aus, teilten unsere gemeinsamen Sorgen und Freuden. Wir merkten, dass wir zusammen gehörten. Zunächst waren wir nur eine Gruppe von Pastoren und einer Pastorin. Später - das ist gut so - kamen Organisten, Küster und Küsterinnen, andere Mitarbeiterinnen, Mitglieder der Kirchengemeinderäte und Interessierte hinzu. So hat sich die AG Norddeutscher Backstein-Basiliken weiter entwickelt mit ihren jährlichen Treffen an verschiedenen Orten und ihrer regelmäßigen Teilnahme auf dem „Markt der Möglichkeiten" bei den Kirchentagen. Im übrigen ist unsere AG eines der ersten „Netzwerke", das Menschen über die ehemaligen Grenzen hinweg in unserer Nordkirche zusammenbrachte.
Marienpastor i.R. F. Volker Schulze
Königstr. 34-36, D-23552 Lübeck
Lübeck, 3. Februar 2014