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Weitere Informationen aus dem und rund um das Münster


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540 Follower bei Instagram: @muenster.doberan


Seit wenigen Wochen ist das Doberaner Münster bei Instagram. Die Zahl der „Follower“ stieg bereits auf rund 540 (Stand 30.11.2023).

Die Fotoimpressionen, besondere Details, Geschichte und Geschichten, Neuigkeiten, Veranstaltungshinweise sowie Hintergrundinformationen finden Interesse.

Hier einige Rückmeldungen von Nutzern:

„Seitdem ich euch hier folge, bekomme ich mehr über das Münster mit als bei allen Besuchen bisher. Wenn man nicht dort wohnt, ist das mega, hier endlich mal gute Einblicke zu bekommen!“

„This church is a treasure trove of spectacular church art for 800 years. Magnificent �“

„Es ist immer wieder ein Erlebnis und lässt mich staunen, wie die Meister im Mittelalter diese Präzisionsleistungen vollbringen konnten. (…)“ „So vieles, das ich noch gar nicht wahrgenommen habe.“

„Sehr schön. Dann sieht man auch mit etwas Höhenangst mal aus der Nähe, worum es bei dieser besonderen Sanierung geht.“

„Kleines Feedback: Gestern haben wir Gästeführer ein letztes Treffen in diesem Jahr gehabt und da war am Rande auch der Social Media Auftritt des Münsters ein Thema und wurde sehr gelobt. Ich weiß, wieviel Arbeit da drinsteckt und bin begeistert, wie du von 0 auf 100 gleich alles drin hast, was andere über Jahre lernen mussten. Interessanter Content, relevante Tags und auch noch Regelmäßigkeit.“

„Sehr interessante Veranstaltung und ausgerechnet in dieser Woche bin ich nicht in Kü[hlungs]bo[rn]. Ein anderes Mal hoffentlich.“

Wir freuen uns über weitere Follower, Kommentare und Likes. Über das Scannen des nebenstehenden QR-Codes mit dem Smartphone kommt man direkt auf die Instagram-Seiten des Doberaner Münsters. Alternativ wird bei Instagram die Adresse @muenster.doberan eingegeben.

Da sich durch einen Klick bei Instagram die Nachrichten bei Facebook spiegeln lassen, ist das Münster auch dort wieder präsent. Viele Leute nutzen auch dieses Angebot und reagieren auf die Beiträge.

Ein Nutzer schrieb: „Vielen Dank -auch für Dein reges Treiben auf Facebook, ich bin jetzt so oft im Münster wie noch nie“.

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Steinräumaktion und Münsterputz mit fantastischer Beteiligung


Am Freitag, dem 24.11.2023, war am Nachmittag im Doberaner Münster eine Steinräum-Aktion, verbunden mit dem alljährlichen Münsterputz, der traditionell in Vorbereitung auf die Advents­und Weihnachtszeit stattfindet.

Der Münsterbauverein Bad Doberan e. V. hat in Kooperation mit der Christlichen Münsterschule Bad Doberan (CMS) und der Münsterverwaltung der Kirchengemeinde Steine, die von Baumaßnahmen übriggeblieben sind und in der Pribislavkapelle lagerten, in das Materiallager auf dem Dachboden des nördlichen Seitenschiffs verbracht.

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Aufgrund der absolut fantastischen Beteiligung von mehr als 50 Helferinnen und Helfern, darunter auch Kinder aus der Münsterschule mit ihren Eltern, konnte im ersten Teil der Steinräumaktion das Materiallager aufgeräumt werden, also eine Systematik in die dort gelagerten historischen Steine gebracht werden. Seit Jahren war dies geplant. Nun gelang das Wesentliche an einem Nachmittag!

Zudem konnten Steine aussortiert werden, die von der Sanierung im nördlichen Chorumgang übrigblieben und bei der anstehenden Sanierung des Fußbodens im südlichen Chorumgang verwendet werden können.

Große Begeisterung bei Mitwirkenden über die Steinräumaktion und den Münsterputz

Und alle waren begeistert, von der Aufgabe und vom Teamgeist. Obwohl wir als Kirchengemeinde und Münsterbauverein zu danken haben für diese außerordentliche Mitwirkung, bedankten sich die Mitwirkenden, dass sie diese Aufgabe übernehmen durften.

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Ich bin nahezu sprachlos über die unglaublich gute Stimmung, die den Nachmittag und Abend prägte. Als Dankeschön erhielten die Mitwirkenden im Anschluss eine Abendführung in den Dachbereich des Münsters, auch in sonst nicht zugängliche Bereiche. Als Überraschung ging es gegen 19.30 Uhr im Innenraum des Münsters noch hinauf auf das Baugerüst.

Noch am selben Abend gab es auf Instagram die ersten Rückmeldungen von Mitwirkenden. Gemeindesekretärin Anke Jantzen: „War so großartig! So viele haben geholfen!“.

Eine andere Helferin schrieb: „Das war eine so tolle gemeinschaftliche Arbeit am heutigen Nachmittag. Vielen Dank, dass wir helfen durften, und wir freuen uns auf eine Fortsetzung.“

Herzlichen Dank für diese große Unterstützung und das tolle Gemeinschaftserlebnis!

Martin Heider

 

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Schulengel – Unterstützung für die Christliche Münster Schule


Spenden, ohne selbst zusätzlich Geld auszugeben!

Im nächsten Jahr werden es schon 20 Jahre, dass in Bad Doberan die Christliche Münster Schule besteht. Von Anfang an bestand eine enge Verbindung und Kooperation der Schule mit unserer Kirchengemeinde.

Im vorstehenden Beitrag wurde berichtet, wie Kinder und Eltern der Münsterschule beim Münsterputz und beim Steineräumen halfen. Im November unterstützten zudem Kinder der 5. und 6. Klasse zum wiederholten Mal im Rahmen ihres sozialdiakonischen Tages rund um das Münster und in der Suppenküche bei anfallenden Arbeiten.

Vielleicht möchten Sie nun auch gern die Schule unterstützen? Dazu gibt es eine einfache Möglichkeit – und zwar, ohne selbst zusätzliches Geld ausgeben zu müssen!

Sind Sie – gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit – gelegentlich oder öfter im Internet unterwegs, um Geschenke oder andere Dinge zu kaufen? Rufen Sie bei Ihrem Einkauf zuerst die Internetseite www.schulengel.de auf und gehen von dort aus zu dem Shop, in dem Sie einkaufen möchten, dann zahlt der entsprechende Shop einen bestimmten Prozentsatz Ihres Einkaufs über Schulengel an die ausgewählte Schule. Das kostet nur zwei Klicks mehr und erfordert keinen weiteren Aufwand – und Sie zahlen nichts zusätzlich außer Ihrem sowieso geplanten Einkauf. Die Datenübermittlung erfolgt verschlüsselt, so dass nicht übermittelt wird, wer kauft, und auch nicht, was Sie kaufen. Das geht anonym und ohne Registrierung, aber man kann sich, wenn man möchte, auch registrieren und damit sehen, wie viele Spenden man auf diese Weise generiert hat.

Ganz einfach also – und jeder kleine Betrag, der auf diese Weise zusammenkommt, unterstützt die Aufgaben der Schule und die dort lernenden Kinder.

Bisher sind es 29 Unterstützende, die auf diese Weise regelmäßig unserer Schule helfen, und seit 2013 wurde so eine Summe von ca. 1.400 Euro gesammelt. Es wäre toll, wenn noch mehr Leute mitmachen!

Konstanze Heider

 

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Vico von Bülow („Loriot“) zum 100. und die Doberaner Bülowkapelle


Das NDR-Fernsehen drehte im Doberaner Münster für das Nordmagazin einen Beitrag zum 100. Geburtstag von Vico von Bülow, besser bekannt als Loriot. Er besuchte das Doberaner Münster nachweislich zweimal.

Vicco von Bülow, alias Loriot, wäre am 12. November 100 Jahre alt geworden. Seine Spezialität: Absurditäten des Alltags. Unter diesem Motto veranstaltet das NDR-Fernsehen eine Festwoche.

Loriot an der Stätte seiner Vorfahren

Laut der Doberaner Pfarrchronik besuchte Loriot das Doberaner Münster, den Ort seiner Vorfahren, die Bülowkapelle, nachweislich am 20. April 1989 und am 2. Oktober 1994.

Folgende Einträge enthält die Doberaner Pfarrchronik:

„28.4. [1989] Vico v. Bülow, „Loriot“, an der Stätte seiner Vorfahren“

„2. Okt. [1994] Erntedankfest. Der v. Bülo'sche Familienverband begeht einen Familientag in Bad Doberan mit ca. 200 Personen u. Teilnahme am Gottesdienst. Vico v. Bülow, „Loriot“, ist dabei.“

Die Besuche und die historischen Bezüge waren Anlass für das NDR-Fernsehen, einen Beitrag für das Nordmagazin zu drehen.

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Dabei kam man ins Gespräch mit Pastor i. R. Carl-Christian Schmidt  und Kustos Martin Heider. Ersterer hat Vico von Bülow am 20. April 1989 durch das Doberaner Münster und die dortige Bülowkapelle begleitet. Letzterer berichtet über die historischen Verbindungen der Familie von Bülow zum Doberaner Kloster.

Die Kapelle war im Mittelalter Begräbnisstätte der Familie von Bülow. Ein Vorfahre Loriots trug den gleichen Namen. Neben der Darstellung an der Wandmalerei in der Bülowkapelle des Doberaner Münsters steht "vicco bülow".

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Die Wandmalereien in der Bülowkapelle beruhen auf dem mittelalterlichen Original, waren jedoch so schadhaft, dass Pausen davon genommen werden mussten. Nach diesen rekonstruierte Carl Andreae die Darstellungen im Jahr 1873.

Ob Loriot bei seinen Besuchen auf die Knollennase in der Wandmalerei achtete – das Fernsehteam hielt sie zumindest dafür @), ist nicht überliefert. Passend ist sie allemal.

Weitere Drehorte waren die Kunsthalle in Rostock und die Seebrücke Ahlbeck auf Usedom.

Die Sendung lief am 12.11.2023 um 19.30 Uhr im NDR-Fernsehen und ist auf der ARD-Mediathek unter dem Suchbegriff Nordmagazin 12.11.2023zu finden.

Martin Heider


Fotos und zwei kurze Videos bei Instagram unter @muenster.doberan

 

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Matinee zum 100. Geburtstag in seiner Brandenburger Taufkirche


Am 12. November 2023, dem 100. Geburtstag Loriots, fand in seiner Taufkirche in Brandenburg an der Havel, anlassgemäß eine große Matinee zu Ehren des Ehrenbürgers der Stadt statt.

Kurz einige Hinweise zu dieser Kirche, deren Besuch unbedingt lohnt:

Die St. Gotthardtkirche in Brandenburg an der Havel war die erste Bischofskirche der Mark Brandenburg. Sie wurde aber bald zur Pfarrkirche der Altstadt.

Ältestes Ausstattungsstück der Kirche ist das bronzene romanische Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert. Der aus heutiger Sicht berühmteste Täufling ist Vicco von Bülow, später bekannt als Loriot. Er wurde in Brandenburg an der Havel am 12. November 1923 geboren und am 30. Dezember 1923 getauft. Er hatte zeitlebens nie seine Taufkirche vergessen. Mit seiner Stiftung hat er zur Restaurierung der Kirche beigetragen. Eine Ausstellung zu Loriot und Brandenburg ist in der Kirche zu sehen.

Dort kann man auch erfahren, wie es im Jahr 1985, noch zu DDR-Zeiten, auf abenteuerliche Art und Weise dazu kam, dass er seine Zeichnungen im Brandenburger Dom ausstellen konnte.


Text unter Verwendung von Informationen von der Homepage der St. Gotthardt-Kirchengemeinde und alle Aufnahmen: Martin Heider (Bad Doberan). Ein Video samt Bericht bei Instagram unter @muenster.doberan

Geschenkideen zu Weihnachten aus dem Doberaner Münster


geschenkideen 23

Kunstpostkarten 0,50 €

Klappkarten 1,00 - 1,50 €

Marken für den Einkaufskorb 2,00 €

(zwei Motive, je fünf farbliche Ausführungen)

Losung 2024 04,90 € (Großdruck 5,90 €)

Lutherbibel 12,00 €

Kinderbibel (verschiedene Ausführungen) 03,95 – 05,95 €

Kerze mit Münstermotiv (weinrot, weiß) 06,90 €

DVD-Film-Münster (ca. 30min) 09,90 €

Neu: Münster-Fotos USB-Stick (<600 Fotos) 08,90 €

Beinhaus-Kinderkrimi (Wolfgang Hammer) 08,50 €

Orgelmusik CD (Vol. 1, 2 und 3) je 10,00 € (im Dreierpack 25,00 €)

Weihnachtsmusik-CD (Vol. 1 u. 2) je 10,00 €

Reprint-Ausgaben historischer Literatur 14,95 €

Buch Engelwelten (Traugott Ohse) 20,00 €

Buch „Doberaner Münster“ (Johannes Voss) 14,80 €

Buch „Das Doberaner Münster – Bau, Geschichte, Kontext“ 29,95 €

(Hrsg.: Martin Heider / Christian Kayser)

Buch „Die Geschichte von Althof – Von der Gründung des

Klosters bis in die Gegenwart“ (Martin Heider) 29,95 €

Neu: Buch Wirtschaftsgebäude (Martin Heider) 37,00 €

Stockschirm Chorgewölbe 32,00 €

Patenschaft Restaurierung Deckengewölbe 10,00 €


Online-Bestellung im Online-Shop: www.muenster-doberan.de

oder per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Mit dem Erwerb unterstützten Sie die Arbeit unserer Kirchengemeinde, bei einigen Verkaufsartikeln ganz konkret die Restaurierungsarbeiten am Doberaner Münster.

09.12. – Sonderführung über Tier-Darstellungen in der Loggia


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Tier-Darstellungen, -Reliefs und -Abbildungen finden sich viele im Münster. Einige davon können nun in einer öffentlichen Sonderführung mit Diplom-Biologin Ina Sakowski (Satow) erkundet werden. Die nächste Führung startet am Samstag, dem 9.12.2023 um 14 Uhr, an der Münsterkasse.



Das Foto zeigt eine Momentaufnahme von der Sonderführung zu den Tierdarstellungen in der Loggia des Herzogs Adolf Friedrich im November.

Da diese so gut angenommen wurde, soll sie zunächst bis März jeweils am zweiten Samstag im Monat um 14 Uhr angeboten werden.

 

10.12. – Gedenkfeier für verstorbene Kinder und Geschwister


gebrochen

Zweiter Adventssonntag -10. Dezember 2023 um 17.00 Uhr im Doberaner Münster

VERLUST UND ZUVERSICHT“


Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember stellen um 19.00 Uhr Betroffene rund um die ganze Welt im Gedenken an ihre verstorbenen Söhne, Töchter, Brüdern und Schwestern brennende Kerzen in die Fenster.

Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so dass eine Lichterwelle des Mitgefühls die ganze Welt umarmt. Die Initiative dieser Aktion geht von der Bewegung „Verwaiste Eltern“ aus.

Betroffene Eltern und Geschwister aus Bad Doberan, dem Landkreis Rostock und darüber hinaus, nehmen diesen Tag zum Anlass, eine musikalisch – lyrische Gedenkandacht zu gestalten.

Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Bad Doberan gibt seit 20 Jahren dazu Raum in einer der schönsten und berührendsten Kirchen und unterstützt das Anliegen der trauernden Eltern und Geschwistern. Dafür kann dieses Jahr dankbar eine großzügige Unterstützung vom Lions Club Doberan/Heiligendamm entgegengenommen werden.

VERLUST und ZUVERSICHT – für dieses Thema hat sich die Vorbereitungsgruppe in diesem Jahr entschieden und versucht in der Andacht Gedanken dazu musikalisch und künstlerisch umzusetzen. Die tiefe Trauer, das Gefühl des Zerbrechens wird in etwas Neues verwandelt – soll aber die Brüche und Narben bewusst sichtbar lassen.

Wie in jedem Jahr wird nach der Gedenkstunde in das gegenüberliegende Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde zu wärmenden Gesprächen, Kaffee und Tee eingeladen.

Das Buch „Marathon des Himmels“ von Marion Belz, über den plötzlichen Tod ihres Sohnes Sascha und den Weg ihrer Familie mit der Trauer wird am 30. November 2023 um 19.00 Uhr im Doberaner Ehm-Welk-Haus von der Autorin und Mitwirkenden der Gedenkandacht vorgestellt.

www.kinder-gedenkfeier.de Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

Gemeinde-Weihnachtsbaum im Münster


LuebeckerKreuz DetailSchaf

 

Wir möchten in diesem Jahr gerne gemeinsam mit allen einen Weihnachtsbaum im Münster schmücken!

Dafür werden Helferinnen und Helfer gesucht.


Ab dem 1. Advent wird in der Kinderecke im südlichen Seitenschiff dieser Tannenbaum stehen.

Alle sind herzlich eingeladen, ein einzelnes Teil des eigenen jährlichen Weihnachtsbaumschmuckes ins Münster zu bringen und an diesen Baum zu hängen.

So soll er im Laufe der Adventszeit ein schöner Schmuck fürs Münster werden und die Vielfalt unserer Gemeinde zeigen.

Wir freuen uns, wenn viele mitmachen!

Kirchengemeindlicher AUSSCHUSS FÜR KINDER, JUGEND, FAMILIE UND SENIOREN

 

Konzerte zu Advent und Weihnachten


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Auch in diesem Jahr werden viele gestaltete Kalendertüren und Fenster durch verschiedene Gastgeber ab dem 1. Dezember in Bad Doberan und Heiligendamm geöffnet.


Eingeladen wird täglich zu 18 Uhr vor die Häuser und Institutionen, um zu begrüßen, Kalendertürchen zu öffnen, Lieder zu singen, Geschichten oder Anspiele vorzutragen, einen Segen zu sprechen, die Laterne weiterzu­reichen und gerne noch etwas zu verweilen.

Beginn ist am Freitag, 1. Dezember bei Familie Boosmann, Alte Gärtnerei 13.

Die weiteren Termine entnehmen Sie bitte dem Gemeindebrief „Münsterblick“ unter

https://www.muenstergemeinde­doberan.de/muensterblick.html

Der Münsterbauverein Bad Doberan e. V. lädt am Dienstag, dem 5. Dezember ein. Entgegen der Übersicht nicht vor, sondern in das Doberaner Münster. Denn am Hochaltar aus der Zeit um 1300 befinden sich Darstellungen aus der Weihnachtsgeschichte, die es sich gemeinsam zu betrachten lohnt.

Das letzte Türchen öffnet sich am Sonntag, dem 24. Dezember zum Krippenspiel um 14 Uhr im Münster.

Herzliche Einladung!

 

Konzerte zu Advent und Weihnachten


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8.12. 19 Uhr – Weihnachtskonzert mit den Reriker Heulbojen und dem Lehrerchor (Münster)

10.12. 14 Uhr – Jagdbläser-Weihnachtskonzert (Kapelle Althof)

10.12. 14 Uhr – Adventsmusik (Kapelle Heiligendamm)

15.12. 19 Uhr – Weihnachtskonzert Ökumenisches Chorprojekt – Antonio Vivaldi: „Gloria“ (Münster)

17.12. 14 Uhr – Weihnachtskonzert mit dem Hohenfelder Chor (Kapelle Althof)

17.12. 17 Uhr – Weihnachtliche Bläsermusik mit den Brassfreunden Mecklenburg-Vorpommern (Münster)

19.12. 19 Uhr – Weihnachtskonzert des Gymnasiums Bad Doberan (Münster)

30.12. 17 Uhr – Orgelmusik zum Jahresausklang (Münster)


Für alle Konzerte gilt: Eintritt frei, Spenden erbeten.

 

Gottesdienste und Andachten im Dezember 2023


LuebeckerKreuz DetailSchaf

 

Herzliche Einladung zu folgenden Gottesdiensten und Andachten:


Sonntags (1.-3. Advent) 9:30 Uhr

Gottesdienst (Gemeindezentrum)


Donnerstag 07.12. und 21.12.   8:00 Uhr

Mette (Morgenandacht im Münster)


Heiligabend 24.12. 14.00 Uhr

Krippenspiel (Münster)


Heiligabend 24.12. 15:30 Uhr

Christvesper (Münster)


Heiligabend 24.12. 17:00 Uhr

Christvesper (Münster)


Heiligabend 24.12. 23:00 Uhr

Christnacht (Münster)


1. Christtag 25.12. 9.30 Uhr

Gottesdienst (Münster)


31.12. 17.00 Uhr

Ökumenischer Gottesdienst zum Jahresschluss (Münster)

 


Änderungen vorbehalten!

Weitere Informationen auf der Homepage der Kirchengemeinde 〉〉

 

 

750 Jahre Rabenhorst im Kontext des Klosters und Amtes Doberan


rabenhorst

Bildnachweis: Ostseezeitung

Teil 1: Von der Ersterwähnung im Jahr 1273 bis kurz nach dem 30jährigen Krieg

von Martin Heider (Bad Doberan)
Das Dorf Rabenhorst begeht in diesem Jahr seine 750-Jahr-Feier. Dies geschieht bezugnehmend auf die Ersterwähnung in einer Zehnturkunde vom Schweriner Bischof Hermann im Jahr 1273 zugunsten des Klosters Doberan. Auch in nachklösterlicher Zeit – nun war Doberan Sitz des herzoglichen Amtes (Domanialamtes) – bestanden enge Verbindungen zwischen den beiden Orten.
Insbesondere für die Frühe Neuzeit sind die Archivalien auch in Bezug auf Rabenhorst wenig erforscht. Daher wurde im Frühjahr dem Wunsch der Rabenhorster entsprochen, ihnen aus meinen durch die Akten- und Literaturrecherche der letzten Jahre zusammengestellten Unterlagen zuzuarbeiten. Zum Ende des Jubiläumsjahres sollen nun Auszüge daraus im Münsternewsletter veröffentlicht werden.
(Auszüge aus: Martin Heider – Die Geschichte von Bad Doberan – Vom Mittelalter bis in die Gegenwart nach zeitgenössischen Quellen – 13 Bände (sukzessive in Arbeit, unveröffentlicht) – Chronologisch geordnete Datensammlung; Urkunden, Akten, Literatur, Zeitungsartikel und weitere schriftliche Quellen samt Erläuterungen und Quellennachweisen – Stand 24.10.2023)

 

 Rabenhorst im Mittelalter / in der Klosterzeit

1273: Die Zehnturkunde vom Schweriner Bischof Hermann zeigt die schnelle Entwicklung des Klosterterritoriums im näheren Umfeld im Vergleich zu den Bestätigungen im Jahr 1232. Es werden erstmals die Dörfer Allershagen, Bartenshagen, Rabenhorst („Rauenhorst“), Rethwisch, Nienhagen, Steinbeck, Glashütte, Glashagen, Steffenshagen, Bollhagen, Wittenbeck und Boldenshagen genannt.1
15.09.1284: Urkunde MUB 1753, Ausstellungsort Bützow: Hermann, Bischof von Schwerin, weist die Pfarrer zu Parkentin, Steffenshagen und Rabenhorst an, das Kirchweihfest an ein und demselben Tag mit dem Kloster Doberan zu begehen - ein Beleg für eine Pfarre und einen Sakralbau in Rabenhorst.2
07.07.1299: Urkunde MUB 2568, Ausstellungsort Warin: Gottfried, Bischof von Schwerin, trennt die Pfarre Rabenhorst wieder von der Pfarre Parkentin, mit welcher er sie früher vereinigt hatte, und gestattet dem Kloster Doberan, sie durch einen Mönch verwalten zu lassen.3
1312: Urkunde MUB 3520. Verzeichnis des Kriegsschadens, welchen die Rostocker im Jahre 1312 dem Kloster Doberan in seinen Gütern zugefügt haben. Zu den Geschädigten gehörte auch die „grangia nostra Rauenhorst“ (unsere Grangie / Klosterhof in Rabenhorst). In dieser Urkunde wird der Mönch Heinrich von Sunthim („fratris Hinrici de Synthim“) als Hofmeister in Rabenhorst genannt.4


1 WICHERT 2000, S. 27, 30 u. 31. nach Urkunde MUB 1297.
2 MUB 1753, Band III (1865): Nr. 1558–2425 (1281–1296).
3 MUB 2568, Band IV (1867): Nr. 2426–2723 (1297–1300), S. 115-116.
4 MUB 3520. Band V (1869): Nr. 2724–3581 (1301–1312), MALCHOW 1880, S. 69-75.

um 1312: Das Kloster Doberan war agrarpolitisch sehr aktiv. Von Anfang an lag dem Kloster daran, viele und gute Ansiedler zu bekommen. Die Siedler, Bauern und Kossaten, waren noch verschont von den vielen später so drückenden Abgaben. Daher kam der Spruch auf „Unter dem Krummstab (=dem Kloster) ist gut leben“.
Als um die Wende des 13. Jh. die Zahl der Klosterinsassen stieg und nicht mehr genug gerodetes Land für Hofgründungen vorhanden war, musste das Kloster zur Bauernlegung greifen. Im Jahre 1297 war Rabenhorst noch Kleinbauerndorf, fünfzehn Jahre später dann Klosterhof. In derselben Zeit entstanden auch die Höfe in Bollhagen und Rethwisch.
Den Urkunden nach ist jedoch zu schließen, dass das Kloster bald wieder davon abkam, kleine Bauernsiedlungen in Höfe zu verwandeln. Das Kloster wählte die jeweils ihm günstigste Form.5
1334: Johann wird als Hofmeister des Klosterhofes in Rabenhorst erwähnt.6
Mitte des 14. Jh.: Kirchenpatronat des Klosters Doberan: Doberan hatte in der Mitte des 14. Jahrhunderts folgende Kirchenpatronate inne: Kröpelin, Steffenshagen, Parkentin, Rabenhorst, dafür später Rethwisch, Stäbelow, Gallin, Neuburg, Dreveskirchen, Dänschenburg.7
02.05.1455: Laut einer Urkunde war ein Mann namens Radolf Hofmeister des Klosterhofes Rabenhorst („Radolphi rectore curie in Rauenhorst”).8

 

Rabenhorst in der Reformationszeit

1541/42: Die landeskirchlich angeordnete Kirchenvisitation fand auch im Doberaner Umfeld statt, darunter auch in dem Kloster zugehörenden bzw. nicht zugehörenden Pfarren. Die Protokolle zeigen ein differenziertes Bild und thematisieren verschiedene Aspekte des kirchlichen Lebens; konfessionelle, seelsorgerische und wirtschaftliche.
Über Redewisch (Rethwisch), wozu u. a. Rabenhorst gehörte, heißt es: Patronus ist der Abt zu Dobbran. Pastor ist ein Münch zu Dobbran, ein Papist, und ist nicht [zur Visitation] gekommen.“9
Ob dieser Mönch der alte Berend Busebart war, von dem 1578 Paul Heppener sagt, er sei zu Zeiten der Abtei Pastor in Rethwisch gewesen, ist aus den schriftlichen Quellen nicht zu ersehen.10

 

Die Zeit von der Klosterauflösung zum Domanialamt Doberan

07.03.1552: Laut dem Inventarium zum Zeitpunkt der Klosterauflösung hatte der Hof Rabenhorst folgende Anzahl Kühe und Ochsen:
„Auff dem Hofe tzue / Rauenhorst //
xx [20] Mulcke Kuhe
xiii [13] Guste Kuhe
viii [8] Ochsenn von v [5] iarenn“11


5 BARNEWITZ 1925; HEIßEL 1939, S. 105-106; MUB 8489 a.d. J. 1358, MUB 2568, 3520.
6 MALCHOW 1880, S. 74-75.
7 Heinrich SCHNELL. Das Unterrichtswesen der Grossherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz, Band 45. A. Hofmann & comp., 1909.
8 WICHERT REGESTENSAMMLUNG nach Regesten XII, Findbuch 418a/b, gedruckt bei Lisch, Urkundliche Geschichte des Geschlechts von Oertzen, IIb, S. 157-161, Nr. CCXX.
9 SCHRÖDER 1788, S. 446.
10 SCHLIE 1899, S. 694.
11 Akte LHAS 2.12-3/2-9 Nr. 30, S. 29. Transkription der gesamten Akte: Martin Heider (Bad Doberan).

1552: Die lange Liste der allgemeinen Ausgaben des Amtes Doberan im Amtsgeldregister 1552 liefert wertvolle Angaben für Instandsetzungsarbeiten und die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Übergangszeit vom Kloster zum Domanialamt. Ausgaben entstanden u. a. für die Köchinnen und Mägde auf den Höfen Rabenhorst und Rethwisch, die Butter für die Osterfeierlichkeiten offenbar an das Doberaner Amt lieferten. Die Summe aller Ausgaben des Amtes beliefen sich auf 594 Reichstaler, 10 Schilling, 6 Denare.
„Gemeine vüthgaue [=Ausgaben] // (Auszug)
v [5] ß den Beidenn kakeschenn [=Köchinnen] vnde iiii [4] Me-
gedenn vp den Beidenn hauenn [=Höfen] Thor [=zu] Ra-
uenhost vnde Redewisch ehr gebur [=Gebühr] Alse
se van einem Jederenn haue [=Hof] Brochtenn [=brachten]
i [1] verentel [=Viertel] Botterenn [=Butter] ahm Mandage in
den hilligenn Osterenn Firdagenn.12
weiter 1552: Auch die Auflistung der Löhne für die Dienstboten liefert einen wertvollen Einblick in die wirtschaftlichen Aktivitäten und den personellen Umfang während des Transformationsprozesses vom Kloster zum Domanialamt Doberan. Lohnzahlungen betreffen sowohl die Zeit vor und nach der Klosterauflösung. Sie dokumentieren anstatt eines abrupten Systemwechsels personelle Kontinuität.
Aufgeführt sind auch Bedienstete zu Rabenhorst, so eine Köchin, zwei Mägde und ein Kuhhirte:
„iii [3] R viii [8] ßl der Kakeschen [Köchin] thor Rauenhosth ere lon [Lohn]
ii [2] R xvi [16] ßl denn Beidenn Megedenn vp
dem haue thor Rauenhorsth vor i [1] Jar lohn
vii [7] ßl dem koherdenn [Kuhhirten] thor Rauenhorsth vor ein
verentel Jar.“13

 

Die wirtschaftlich guten Jahre vor dem 30jährigen Krieg

1610: Ein wertvolles Zeugnis ist das Inventar der zum Doberaner Amt gehörenden „Bauhöfe“ (Bauernhöfe) von 1610. Es enthält wesentliche Angaben zum Gebäudebestand knapp 60 Jahre nach Klosterauflösung, noch vor den Wirren und Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges.
Auf dem Hof Rabenhorst befanden sich ein Bauernhaus, eine große neue Scheune, ein langer Stall, ein Schweinehaus, ein weiterer Stall, ein Gänsestall, ein neues Käsehäuschen, gemauert und mit Ziegeln gedeckt, sowie ein altes Backhaus. An Gärten bestand ein Hopfengarten, ein Wiesengarten mit einem Teich und etlichen Obstbäumen. Hinter dem langen Stall war ein Kohlgarten, am Backhaus ein schöner Baumgarten. 100 Fuder Heu konnten „geworben“ werden, es ist die Rede von Kapazitäten für 300 Rinder und 50 Schweine. Es gab auch „weiche Holzungen“ (Wälder), wovon den Bauern etwas verkauft werden konnte. 100 Gänse wurden gehalten.
„Inventar der / Bauhöfe des / Amts Doberan / 1610
Staatsarchiv Schwerin / 1 C 3/11 / LHAS / Nr. 8
[Bl. 4 (S. 4)]
Inventatio und Beschreibung / der Bawhofe Im Ambtt / Dobberan.
Anno 1610 p
[Bl. 4 (S. 5)]


12 Akte LHAS 2.22-10/7 (Domanialamt Doberan) Nr. 616 (Amtsgeldregister). Transkription: Martin Heider.
13 Akte LHAS 2.22-10/7 (Domanialamt Doberan) Nr. 616 (Amtsgeldregister). Transkription: Martin Heider.

 

Der Hoff Rauenhorst und / desselben gebewte.
Erstlich daß Bawhauß und hinden vnd vorne in / Scherwergk gemauret von 22. gebintenn, / Eine große Newe Scheune vonn 25. gebintenn, / Ein langer Stall vonn 44. gebintenn zue Hofewerts / inn Holzwerck gemaurett. / Ein Schweinhauß vonn 5. gebintenn. / Noch ein stall vonn 11. gebintenn. / Ein Gense stall vonn 5. gebintenn. / Ein Newe Keseheuschenn vonn 2 gebinnten ge- / mauret, mit Ziegell bedeckett, / Ein Altt Backhauß vonn 4. gebintenn.
Gartenn / Ein Hopfengartte, / Item ein Wisegartte, gehet ann einer seitenn umb den / Hoff herumb, sambt einem Teiche, darin auch / etliche Obstbaume. // [Bl. 5 (S. 6)] Hinter dem Langenn Stall ein Kohlgartte, / Am Backhause ein schoner Baumgartte, darin / ein Teich.
Buten dem Hofe ein hopfenhoff furm Thore. / Item Ein Koppell.
Hew. / 100. fuder hew können geworben werdenn, / 300. Heubter Rindtviehe könten in winter geschlagen / vnnd außgefuttert werden, wan daß / Futter woll gedeÿett.
Item 50. Schweine. / Kontenn bißweilenn woll 18 oder 20 Tonnenn / geschlagenn werdenn,
So wehre auch bei diesem Hofe notturfftige weiche / Holzungen, Daß auch den Paurenn woll / etwas kan verkaufft werdenn, / Item 100. Gense wurdenn gehaltenn,“14
02.07.1611: Das Amtsinventar führt die Vorräte des fürstlichen Amtes Doberan auf der Westseite („Alte Herrn seit“) und der Ostseite („Jungen Herrn seitt“) des Doberaner Klosterareals auf. Außer Finanzen werden Getreide, weitere Nahrungsmittel, Pferde, Rinder und weitere mitunter große Mengen Vieh auf den zugehörenden Amtshöfen aufgeführt. Folgende Vorräte werden der westlichen Seite zugehörend für Rabenhorst aufgeführt. Dabei hat der Hof von den sieben aufgeführten Amtshöfen den höchsten Bestand an Rindern und Gänsen.
„B [Der Alte Herrn Seite = Westseite des Klosterareals]
Verzeichnus alleß Vorahtts deß F[ürst]l.[ichen] / Ambtts Dobbran auff der Alten / herrn seit, An gelde, Korne, / Viehe Victualien, Vnd / annderm, den 2 Julÿ
5 Pferde
216 heubter Rindttuiehe
168 heubtter Schweine
405 Gense
110 Honer [Hüner]
8 [Stöcke] Immen [Bienen] Zur Rauenhorst.“15


1611: Nach dem Tod Herzog Karls 1610 gelangten die Brüder Adolf Friedrich und Johann Albrecht II. zur gemeinschaftlichen Regierung im gesamten Herzogtum. Infolge des Fahrenholzer Erbvertrags von 1611 und der im Jahr 1621 vollzogenen Teilung gingen das einnahmestarke Doberaner Amt und das Kloster ungeteilt an die Herrschaft Mecklenburg-Schwerin und damit an Herzog Adolf Friedrich.16 Es kam mitunter zu Jahreseinnahmen des Amtes von 40.000 Talern.17 In Folge des Vertrags übernahm das Klosteramt elf Höfe, die meist verpachtet wurden. In eigener Bewirtschaftung des Domanialamtes blieben in Doberan der Kammerhof und der Ziegelhof und der Hof Rabenhorst.18


14 Akte LHAS 2.22-10/7 (Domanialamt Doberan) Nr. 8 (Bauhöfe /Amtshöfe), Bl. 4-5. Transkription: Martin Heider.
15 Akte LHAS 2.22-10/7 (Domanialamt Doberan) Nr. 9 – Amtsinventar. Transkription: Martin Heider.
16 Vgl. MINNEKER 2007, S. 317, bezugnehmend auf HEIßEL 1939, S. 127 und LORENZ 1958, S. 87.
17 GRIBNITZ, S. 35.
18 HEIßEL 1939, S. 133. Nachdem der Doberaner Ziegelhof im Laufe des Dreißigjährigen Krieges durch Brand verloren ging, kam dessen Acker zum Doberaner Kammerhof.

 

1615: Das Amtsinventar von 1615 enthält auch eine Geräte- und Inventurliste für die Gebäude und Räumlichkeiten auf dem Hof Rabenhorst. Es zeugt anschaulich vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben auf dem Hof des Domanialamtes.
„Inuentarium des Furstlichenn / Hauses Vnd Closter Ambtts / Dobbrann Ao, 1615

Haußgeraht zur Rauenhorst,
In der Stubenn
1 Disch [=Tisch]
2 Vmbgehende Bencken in einander gefugtt,
1 Kachelofenn,
[S. 203] In der Schlaff Cammerr,
1 Bette spunde mit Linenn
1 Fueßbencke
1 Bancke furm fensterr
1 Schloßfeste Thuerr
In der Mulcken Cammerr [=Milchkammer]
3 Vmbgehende Milchbencken Von 8 schaurnne,
1 Kachelofe
1 Schloßfeste thuerr
In der Kuchenn [=Küche]
1 Tonnen Kesel
¼ Tonnen Kesel
1 Kupfferen handt kesell
2 Mißingesche Kesel davon 1 Vnduchtigk,
1 New Meßniges handtkesell
5 Grapfenn,
1 Mißinges Beckenn,
1 Eiseren Feurstulpe
1 Große Eiseren Leuchte
1 Roste
2 Keßelhackenn
1 Lenckhakenn
1 Eiseren Spade
[S. 204] 1 Eiseren Schuffell
1 Große Kerbsage,
2 Exen
1 Mißforcke
1 Schapff mit 2 scheurenn,
2 Eiseren Hopffen Harcke,
1 Langer Disch
1 Lange Bancke
1 Drage Ballÿr

 An betten Vnd Leinengerehte
10 Bettenn,
7 heubt pfuhle
9 Pahr Lacken Von 2 bredenn,
4 decken mit Leinnenwandt gefuttert, 2 Noch vom Closter, weil
die andern Vntauglich1 Fleßen Dischtuch von 2 bredenn,
3 Dischtucherr Von 1 ½ bredenn, 
4 Geklouede handtucherr  Vorß Gesinde.19

1 Diechtroch
4 Stöele
2 Holtzern kannenn,
1 Temes
1 Seue,
2 Steine zur Senpffmuhle,
5 Haspell
6 Spinrade
2 Butterfese mit der winden,
300 Milch löep kenn,
11 Milch spane,
2 Halbe Rahm Thunnen,
1 Butter Molde
2 Eiseren Feuerhakenn,
5 Kestnappo
2 Couentes Thonnenn,
1 Kuunenn,
1 Groß Kubich
[S. 205] 4 Kelber Ballÿenn,
9 Holtzern schußelen,
20 Holtzerne Bricken,
1 Brandtruhte
1 Wihren Seue,
1 beschlagen scheffell
1 halß Eiserenn
1 Eiseren hunde kette,
4 Vorhengende schloße
1 Groß Kuhen mit einem Vorhangenden
schloße zum drogene fleische,


Beim Höeker daselbst
2 Neueggerr
1 Amboldtt
1 harhamerr
1 handtbiel
2 Schneidemeßerr
1 Fertige Schneidelade
1 Tochmetzerr,
1 Durchschlach

 

Der ausgeplünderte Hof Rabenhorst im 30jährigen Krieg

02.01.1632: Die Doberaner und Neubukower Amstleute Jochim Vieregge und Lennhardt Raßouwen klagten der Herzogin den verheerenden Zustand der beiden durch englische und schottische Soldaten verwüsteten Ämter und baten um Unterstützung zur Wiederherstellung des wirtschaftlichen Betriebs auf den Höfen. Der Hof Rabenhorst war vollständig ausgeplündert, alle Fenster, Türen, Kisten und Kästen entzwei- und aufgeschlagen. Ein Bauersknecht starb nach sehr schweren Verwundungen, dem Hofmeister wurde alles weggenommen. Das herzogliche Vieh - Rinder, Schweine, Gänse, Hühner und Enten - wurden geraubt.
[Blatt 28 (S. 43)]
„Durchleuchtige Hochgeborne Furstin vnd Frawe / Ewer H.[erzogliche] G.[naden
Der Dobberanschen und Neu= Buckowschen / Beamten Bericht von dem Zustande der durch / das Schottische Volck verwüsteten / Ämbter Dobberan und Neü= Bukow / und deren Versorgung mit Saat= / Gerste Rind= Schaf= Viehe und Schweinen / betr. de dato 2 Januar 1632.
[Bl. 28 (S. 43)]
Durchleuchtige Hochgeborne Furstin vnd Frawe / Ewer H.[erzogliche] G.[naden] seint vnser vnterthenige, gehor= / same vndt pflichtschuldige dienste zuuoraus / bereit. Gnedige Fürstin vnd Fraw E. F. / g. Jungst mit gegebenes Schreibens ann den Herrn / Feldtmarschalh Achatio Rotten so ihme zuhanden / gestellet, deßenn beigefügt seine schriftliche / Andtwortt in gnaden zu empfanagen Obwoll / E. f. g. wir die Andtwortt alsobalt wird / zuruck schicken wollen, so konnen wirs / wahrlichen mit Gott bezeugen, daß wir / biß dato Keines eintziehegen Menschen bemech- / tiget geweßen, E. f. g. solche Andtwortt / nacher Schwerin zuzuschicken, Besonderen / dieses Ampt überall mit der Engelschenn / Schottischen Soldatesca belegt geweßen, / E. F. G. ampt dergestalt ruinirt aller / eüserst verdorben vndt auß gepfundertt, / daß es nicht gnugsam zuschreiben, Auch / E. f. g. eigene Meyerhöffe nichts weinigers / verschonet, waß en dann auff deme Meyer- / hoff Lamprechtshagen, Hinter Bolhagen / die officirer eigens gewalts sich einquar- / tiret, denn hoff Rauenhorst ganz auß= / geplündert, alle fenster thüren, Kisten / vndt Kasten zweigeschlagen, auffge- / hauwen, vnndt einen Armen baurs Knecht / sehr schwer auff den Todt verwundet dem / Hoffmeister alle daß seinige abgenommen // [Bl. 28 (S. 44)] vndt in die handt sehr hart beschediget E. / f. g. Rindtviehe, Schweine Gense Hüner vndt / Enten vonn gedachtem Hoff abgenommen vnd / weghgetrieben. So mehren theils biß / vff etliche stücke Viehe Gense vnd Huner / wieder bekommen auch in dem dorff Ret- / wische einen baurhoff abgebrandt vnndt / (…)

(…) nun E. f. g. Ampt zum theil auch die / Meyerhöffe fast gar wüste wirdt die / hochste noth erfordern, auff Mittell / bedacht zu sein, wie dennoch in etwaß / so viell müglich daßelbe in den Standt / wieder zusetzen damit auff daß // [Bl. 29 (S. 45)] vor Jahr gants Gott die saeth der gebühr / nach bestellet werden müchte, [Bl. 29 (S. 46)] fallen laßen.
so erinnern E. f. g. sich auch allerwegne,- / digst, waß hiebevorn bey deroselben / wegen mangelung ann Rindt: vnd shaff / viehe auch Schweinen zu wieder besetzung / der Ampts Meyerhöffe in vnterthenigkeit / gesucht mit gnediger verströstung bey an= / dern emptern erkündigung anzustellen / Ob deßenn berürter nothwendigen behueff / etwaß anhero auffzubringen, Mitt vn= / tertheniger hochfleißiger pitte E. f. g. / deßenn in gnaden eingedenck zubleiben. / Welches deroselben wir in vnterthenig- / keit nicht vorenthalten sollen, Vnndt / verpleiben E. f. g. zu vnterthenigen gehor- / samen diensten pflichtschuldig vnndt mehr / dann willig wo mit E. f. g. zue / allem furstl. wollergehendt vnd gluck- / licher friedsamen Regierung der hochsten / Allmacht Gottes in vnterthenigkeitt / getreülich befehlend Dobberan denn / 2. January Ao: 1632.


19 Akte LHAS 2.12.-3/2-9 Nr. 30, S. 202-205 – Inventar von 1615. Transkription Martin Heider. Die Bereichs-, Gebäude- bzw. Zimmerbezeichnungen sind hier zur leichteren Zuordnung und Lesbarkeit hervorgehoben

 

20.01.1632: Das Inventarium des Fürstlichen Klosteramts Doberan enthält ein Verzeichnis, wieviel Gersten und Hafer auf den Meierhöfen in jenem Jahr zum Säen veranschlagt wurde. Damit sollte offenbar die Getreidewirtschaft auf den massiv durch kriegerische Truppen geschädigten Höfen wiederhergestellt werden. Die Auflistung ermöglicht einen Vergleich der Größe der Getreidewirtschaft auf dem Hof Rabenhorst im Vergleich zu den anderen Amtshöfen.
„Inventar / des Amtes / Doberan / 1632
Bauwern / Vieh Aussaat
[späterer Aktenvermerk:] Staatsarchiv Schwerin / 1 C 3/11 / D.[omanial] A.[mt] Doberan / Nr.17
[Bl. 1 (S. 2)]
Inventarivm deß / Fürstl.[ichen] Kloster Ambtts / Dobberann“
[Bl. 2 (S. 3)]
„Vortzeichnuß waß auff die / Meӱerhoeffe in diesem Ambtt / an gersten vndt habern diese / Jahr zu Seӱen vorhoeffett,
Ziegelhoeffe [=Doberaner Ziegelhof] / 16 drot Gersten / 8 drot habern
Cammerhoeffe [=Doberaner Kammerhof] / 20 drot Gersten / 16 drot habern
Altenhoeffe [=Althof] / 20 drot gesten / 16 drot habern
Raffenhorst [=Rabenhorst] / 18 drot Gersten / 16 drot Habern
Schefferbolhagen [=Schäferbollhagen – heute Vorder Bollhagen] / 24 drot. Gersten / 16 drot Habern
Hinterbolhagen [=Hinter Bollhagen] / 16 drot Gersten / 131/2 drot Habern
Hutten [=Hütten] / 4 drot Gersten / 6 drot Habern
118 drot Gersten / Lat. 91 ½ drot Habern
[Bl. 2 (S. 4)]
Lamprechtshagen [=Lambrechtshagen] / 17 drot Gersten / 16 drot Habern
Retzkow [=Retschow] / 16 drot Gersten / 4 drot Habern
Jenneuitz [=Jennewitz] / 13 drot Gersten / 10 drot Habern
46 drot Gersten / Lat. 30 drot Habern
Summar: Aller Sommersaeth / deß Amptts Dobberan
164 drot Gersten / 12 ½ drot Habern.“21
1634/35: Die Amtsrechnung von 1634/35 zeugt von Instandsetzungsarbeiten und Investitionen sowie von Streben nach wirtschaftlicher Funktionalität in vom Krieg geprägten Zeiten. Der Hof Rabenhorst kommt u. a. bei den Einnahmen aus Obst und Gemüse vor. Dazu zählen am 13. September 1634 Äpfel, die offenbar durch einen Sturm heruntergefallen waren. Es handelt sich um die größte Einzelposition in dieser Kategorie.
„Einnahme Geldt von / Gartengewechse, / vndt Obst.
von Rabenhorst, so der windt abgeschlagen 13. 7 bris [=13. September]
14 R 8 ß. vor 18 thon Epffell von Rabenhorst,
8 R 20 ß vor 10 thon Epffell vom Ambte, 9 tn oct:
10 R 4 ß. vor 12 thon Epffell zu Rostock, 11 tn oct:
8 R 12 ß. vor 10 thon Epffell in Rostock, 18 tn oct:
3 R vor 4 thon Epffell vndt


20 Akte LHAS 2.22.-10/7 (Domanialamt Doberan) Nr. 2 - Bl. 28-29. Transkription Martin Heider
21 Akte LHAS 2.22.-10/7 (Domanialamt Doberan) Nr. 17, S. 1-4. Transkription: Martin Heider.

 

3 R 12 ß vor weiß Koell, den 22 tn Oct:
7 R vor weiß Koell, den 3 tn Novembr:
5 R 12 ß Noch vor weiß koel, den 8 tn Novemb: vndt
15 ßl. vor Epffel. E. d.
Summa vor Gartengewechse,
97 R 19 ß.“
[S. 54]
Das Amt zahlte 1 Reichstaler an die Bauersfrau zu Rabenhorst für 12 Tonnen Butter:
„Aussgabe Geldt den Baw Muttern / Vor Butter zuschlagen,
„1 R vor 12 Thonnen zur Rabenhorst“
[S. 62]
Zu den Ausgaben zählten auch drei Scheffel Erbsen als Entlohnung „den Zimmer Leuten vff 14 tage daß sie auff / Rabenhorst gearbeitet“. Diese Notiz zeugt von Instandsetzungsarbeiten auf dem Hof, möglicherweise der Beseitigung von Kriegsschäden.22

 

Die Zeit nach den kriegerischen Ereignissen in der Region

1644: Das Amtsgeldregister enthält für Rabenhorst verschiedene Eintragungen, so über die Anzahl der Bienenstöcke, die daraus generierten Einnahmen aus Honig und Wachs. Neun Schock Eier gingen an das Amt. (LLb=Lißpfund, Lb=Pfund)
„Amt Doberan / Amtsregister 1644
[S. 77]
Einnahme Immen [=Bienen]
Stöcke Auff Trinitatis 1643 In Vorrahtt,
0 besondern hatt der Hoffmeister zur Rabenhorst
zum halben theil gesetzet,
4 Stöcke Summa per se.
Darzu
8 Noch Zeit gelaßen, vndt Junge zu gekommen,
Summa per se
Summarium 12 Stock
Abgangk
7 so nicht Vberstehen können dauon abgestoßen,
vndt daß werck laut geldt Register Verkaufft.
Summa per Se
Pleiben 5. Stöcke
[S. 78 – Auszug]
LLb Lb Einnahme Honig vndt Wachs
12 13 vor 7. zur Rabenhorst abgestoßene Stöcke, / Immen,
Summa p Se.
Ausgabe
12. Lißlb 13 lb laut geldt Register an Hinrich
Westpfahlen in Rostogk Verkaufft, à Lißlb
25 ßl den 22 Sept: [1]643.
Summa per se
Pleibet Voraht a honig oder wachß,


22 Akte LHAS 2.22-10/7(Domanialamt Doberan) Nr. 626. Transkription: Martin Heider.

 

Bildimpressionen und Kurzinformationen von der Gewölbesanierung


r imp 5

Das Foto zeigt eine Momentaufnahme während der Risssanierung des Deckengewölbes. Seit der Restaurierung in den 1970/80er Jahren hatten sich dort wieder Risse und zudem Spalten in den Hochschiffwänden gebildet, weshalb von 2008 bis 2011, oberhalb der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Zuganker, neue Edelstahlanker gesetzt wurden. Diese führen nun erstmals in der Historie des Münsters durch die gesamte Mauertiefe der Hochschiffwände und stabilisieren dadurch das Hochschiff nachhaltig, welches andernfalls durch den Seitenschub der Gewölbe sowie die Lasten des Dachtragwerks weiter gefährdet gewesen wäre.

Nun erfolgt schrittweise die Sanierung der Hochschiffgewölbe.

 

r imp 6

Dieses Foto zeigt direkt über dem frühneuzeitlichen hölzernen Zuganker den im Sommer 2023 zusätzlich notwendig gewordenen Edelstahlzuganker im Bereich der Vierung.

Das Foto entstand zum Zeitpunkt des Rückbaus des Gerüsts. Nun befindet es sich bereits weiter westlich im Langhaus.

 

r imp 7

Für das Einsetzen der Zuganker-Platte mussten vor einigen Wochen behutsam Formsteine aus der Pfeilervorlage entnommen und später wieder eingesetzt werden.

Restaurator Peter Wagner (Grubenow) während der Dokumentation.

 

r imp 8

Das Gerüst „wandert“ schrittweise nach Westen, aktuell bis zum Lettner-Kreuzaltar. Die Ketten des Kreuzes wurden am 19.11.2023, 41 Jahre nach der Rückversetzung des Altars an seinen ursprünglichen Standort, erstmals gelöst und zur Gerüstverschiebung am Gerüstträger verankert.

Hut ab vor dieser und den sonstigen Leistungen der Gerüstbauer der Firma Werdermann (Neustrelitz)!

 

Münsterbauverein begeistert von Bützow


buetzow 1

Der Tagesausflug des Münsterbauvereins Bad Doberan e.V. führte am Samstag, dem 21. Oktober 2023 nach Bützow. Bützow bietet viel Interessantes zum Entdecken! Mit ortskundigen, engagierten Personen schauten wir hinter die Kulissen und entdeckten viele Besonderheiten

Der stellvertretende Vorsitzende unseres Vereins, Manfred Barth, berichtet darüber:

Der Ausflug nach Bützow war eine besondere und von mir im Vorfeld unterschätzte Exkursion. Hier eine Auflistung, warum es sich auf jeden Fall gelohnt hat!

buetzow 2

1.) Das Thema Hugenotten wurde uns von der sehr kompetenten Vortragenden, der Pastorin der Reformierten Gemeinde, Christine Oberlin, nahegebracht. Sie erklärte die Bedeutung der Zuwanderung der Hugenotten u. a. für Mecklenburg und für Bützow. Beeindruckend war auch das Bauwerk, ihre Kirche/Tempel, welche sich heute im Eigentum der Stadt befindet. Die Renovierung des Hauses von innen und außen und die Restaurierung, z. B. der beachtlichen Kanzel, sind beachtenswert. Wir durften sogar in das Gewölbe.

Sie, die Vortragende, hat einen kleinen Gottesdienst der typischen puritanischen Art der reformierten Kirche gehalten und auf einem Flügel begleitet.

buetzow 3

2.) Es gibt in Bützow fünf!!! christliche Vereinigungen.

3.) Die dann besuchte Stiftskirche hat uns alle überrascht.

Man kann zur Religion und zum Glauben stehen wie man will, aber die sachkundige Erklärung des Marienaltars von 1503 brachte sehr viel Neues! Überhaupt hatten wir auch in diesem Bauwerk mit Herrn Dieter Luchs einen besonders ausgebildeten und vor Ort forschenden Führer. Er stieg als 83-jähriger Alterskollege von mir sogar mit in das Gebälk. Die architektonischen Meisterleistungen der Zimmerleute sind beeindruckend.

buetzow 4

4.) Während einer ausgezeichneten Führung und Erklärung am Nachmittag im Museum im Krummen Haus durch Museumsleiterin Andrea Theis erfuhren wir vieles über eine der ältesten kleinen Universitäten weltweit. Die Uni hatte eine für ihre Verhältnisse große medizinische Fakultät. Es gab Ausführungen über die „große“ juristische Fakultät und warum diese für den Herzog und für Mecklenburg so wichtig war. Der relativ kurze Zeitraum des Bestehens der Universität hat dazu geführt, dass sich das wirtschaftliche Niveau im Ort stark und nachhaltig verbesserte.

5.) Unsere Gruppe begegnete sich auf Augenhöhe und somit war der menschliche Teil dieser Fahrt auch noch eine Bereicherung.

Wir werden ähnliche Touren vom Münsterbauverein in Zukunft, auf diesem Niveau, wiederholen. Herzliche Einladung!“

Manfred Barth

62.012 Euro zugunsten der Deckengewölbesanierung


Die Patenschafts- und Spendenaktion im Doberaner Münster hat sich weiterhin sehr positiv entwickelt.

Auch der aktualisierte Aushang im Münster zeugt davon.

 

restaurierung 9 2023

Patenschaftsaktion im Chorraum abgeschlossen


restaurierung 10 2023

 


Nun folgen das Langhaus Ost und die Vierung


Dazu beigetragen haben weitere zahlreiche Patenschaften und Spenden sowie die Tombola am Tag des offenen Denkmals im Grandhotel Heiligendamm (s. u.)

Wir sind dankbar für jede weitere Patenschaft für die Restaurierung eines kleinen Teilabschnitts des Deckengewölbes ab 10 Euro pro 20 x 20 cm!

- Patenschaft Restaurierung Deckengewölbe 20 x 20 cm = 10 €

Patenschaft Restaurierung Deckengewölbe 1 m² = 250 €


Überweisungen bitte auf das Konto der Ev.-Luth. Kirchengemeinde bei der Ev. Bank:

IBAN: DE17 5206 0410 8505 0502 00, Kennwort: „Gewölbe Münster“

 

Die Teilabschnitte werden nun nach Abschluss der Aktion im Chorraum auf dem neuen großen Transparent im Münster für den Bauabschnitt Langhaus Ost und Vierung 2023/24 markiert. Wenn Sie möchten, kommen Ihr Name (und Wohnort) auf eine Spenderliste im Münster.

 

Herzlichen Dank für Ihren Beitrag zum Erhalt des Doberaner Münsters!

patenschaften 1

Weitere Informationen: Münsterverwaltung - Martin Heider

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Tel.: 038203 / 779590

Bildimpressionen und Kurzinformationen von der Gewölbesanierung


r imp 1

Thematisieren die Befunde der Putze und Farbfassungen:

Prof. Dr. Constanze Messal (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim – Fakultät Bauen und Erhalten) und Restaurator Peter Wagner (Grubenow).

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Öffnen schrittweise die Pfeilervorlage an der Südseite des mittleren südlichen Vierungspfeilers zum Einbau der Platte zur Befestigung des statisch notwendig gewordenen zusätzlichen Edelstahlzugankers:

Restauratoren Peter Wagner und Kerstin Wagner (Grubenow).

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Auf der Nordseite des mittleren nördlichen Vierungspfeilers eingebaute Platte samt vorgespanntem Edelstahlzuganker.

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Das Gerüst „wandert“ schrittweise nach Westen.

14.11. und 05.12. – Schulung für Münsterführer/innen


07+Kreuzaltar+Retabel

Haben Sie Interesse, Besuchern das Doberaner Münster mit oder ohne Deckengewölbe, Dachstuhl und Glocken näher zu bringen? Nach der speziellen Schulung für die Deckengewölbe-, Turm- und Glockenführung im August und September besteht die Möglichkeit für Quereinsteiger, an den monatlichen Terminen für die Münsterführer/innen teilzunehmen. Die nächsten Termine sind am 14.11. und 05.12.2023, jeweils von 10.00-11.30 Uhr.

 

Interesse von Quereinsteigern bitte kurz formlos per E-Mail an

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Für weitere Informationen und Rückfragen

Tel. 038203-779590 (Martin Heider).

Historische Flaschenpost mit Dokumenten von 1896 und 1983


Historische flaschenpost 1

Die Ostsee-Zeitung Bad Doberan berichtete am 28.09.2023:



Flaschenpost im Doberaner Münster gefunden – Dokumente der Zeitgeschichte bei Arbeiten im Deckengewölbe entdeckt

Bauingenieur Frank Thoms (l.), Restaurator Peter Wagner (M.) und Münsterverwalter Martin Heider präsentieren den Inhalt der Flaschenpost im Münster Bad Doberan. FOTO (OZ): Philippa Bouren.

 

Historische flaschenpost ostseezeitung

Quelle: Ostsee-Zeitung Bad Doberan, 28.09.2023. Text und Foto: Philippa Bouren.

 

Transkription der Flaschenpost-Dokumente von 1896 und 1983


 Die Transkription der am 27.09.2023 in der Flaschenpost aufgefundenen Dokumente:

 Transkription: Martin Heider (Bad Doberan)

Historische flaschenpost 2

Wir unterzeichneten Maler

Gehilfen, in Arbeit bei Herrn Deko-

rationsmaler Albert Knittel

stehend, beurkunden hiermit,

daß wir diese Kirche, im Jahre

1895 - 1896 mit fertig gemacht

haben.

 

H. Kramer geb. 10 Juli 1872 zu Recknitz

M. Witt geb. 9t. Februar 1872 zu Goldberg b.[ei] Güstrow

L. Kröger geb. 20 Februar 1876 zu Questin

Otto Richter Berliener Kind.

 

Ausgefertigt am

4ten Februar 1896.

Historische flaschenpost 3

Georg Möller

Maler aus

Rostok

am 22 Februar

1896

bei Herrn Malerm[ei]st[e]r

Alb.[ert] Knittel in Doberan.

Historische flaschenpost 4

Prosit die Herrn

Collegen

 

Kümmel war unser

Nationalgetränk deß

seit heute einiges

denk

 

Doberaner Maler

in der Kirche im Jahre 1896.

 

auch die Herrn

Maurer nicht zu vergessen.

Historische flaschenpost 5

Die Ausmalung dieser Kirche

haben 1983 – im Jahre des

100. Todestages von Karl Marx

und Archivrat Lisch und

Johannes Brahms, sowie

500. Geburtstag von

Martin Luther – vollendet:

 

Johannes Voss 11.7.34 Restaurator

Rainer Kulack 14.11.54 Gerüstbauer

Bruno Päpke 03.02.57 Gerüstbauer

Andreas Mieth Herrgottelschnitzer 12.1.57

Andreas Weiß 21.09.64 Hilfsrestaurator

Siegbert Bathke 19.7.58 Tischler

Eckhard Fabel 27.4.41 Maler

Horst Arndt 12.7.43 Maler

Walter Bleisch 20.9.37 Restaurator

Thomas Ricket 14.8.57 Tischler

Wilfried Spiller 16.11.32 Restaurator

Michael John 22.4.57 Restaurator

Historische flaschenpost 1

Historische flaschenpost 6

Historische flaschenpost 2

Die Flaschenpost hängt, von unten nicht sichtbar, zwischen dem unverzierten Schlussstein und der verzierten Schlussscheibe in ca. 26 Meter Höhe, im 5. Joch von Westen.

 

1.200 Euro Erlös der Grand Tombola zugunsten der Deckengewölbe


Heiligendamm tombola

Über 250 Gäste waren im Grand Hotel Heiligendamm zum Tag des offenen Denkmals im Herzen des ersten deutschen Seebads zu Gast.


Zum 230. Gründungsjubiläum des Seebads gab es ein umfangreiches Programm mit Führungen wie Vorträgen zur Geschichte und natürlich kulinarische Köstlichkeiten. An diesem Tag wurde in Heiligendamm nicht nur die Seebadgründung gefeiert, sondern zudem die Eröffnung des Grand Hotel Heiligendamm vor 20 Jahren und der 30. Geburtstag des Tags des offenen Denkmals.

 

Die offizielle Eröffnung des „Tag des offenen Denkmals“ des Landkreises Rostock fand ebenfalls an diesem Tag im Grand Hotel statt. Über 50 Denkmäler des Landkreises hatten neben dem Seebad Heiligendamm ihre Türen geöffnet und dazu eingeladen, in die Geschichte besonderer Kulturgüter einzutauchen und diese zu entdecken.

Die Kulturdirektorin des Grandhotels, Susan Franke schreibt: „Wir bedanken uns bei allen Besuchern und bei allen Teilnehmern der Grand Tombola (s. Foto 1) zum Jubiläum, durch die wir 1.200 Euro für den Erhalt des Deckengewölbes im Doberaner Münster sammeln konnten. Ein Erfolg, der uns unglaublich freut, denn uns liegt der Erhalt des Münsters und dieser einmaligen Klosteranlage in Bad Doberan sehr am Herzen. Das Doberaner Münster ist bei unseren Gästen eines der beliebtesten Ausflugsziele, vor allem zu den Konzerten an Weihnachten und zum Jahreswechsel.

 

Heiligendamm tombola 2

Ein großes Dankeschön auch an unsere Referenten, darunter Historiker Dr. Wolf Karge, Kustos Martin Heider, Klaus Klingler, Chef-Architekt der Entwicklungscompagnie Heiligendamm, und Prof. Dr. Joachim Skerl, Kunsthistoriker und Heiligendamm-Experte. (…) Viele Gäste waren begeistert, dass wir uns an diesem Tag mit einem so umfangreichen Programm geöffnet haben, denn alle Führungen waren komplett ausgebucht. Auch das Team war beeindruckt vom Besucheransturm sowie der positiven Resonanz. Wir werden 2024 sehr gern wieder daran teilnehmen.“.

Martin Heider, Kustos Doberaner Münster, zur Spende: „Am Tag des offenen Denkmal konnten im Grand Hotel Heiligendamm während eines Vortrags die historischen Bezüge zwischen dem Doberaner Münster, der (Groß-)herzoglichen Residenz in Doberan und dem Heiligen Damm bzw. dem Seebad Heiligendamm vor und nach 1793 dargestellt werden. Wir sind sehr dankbar, dass der Erlös der Tombola von diesem Tag vollständig für die Sanierung der Deckengewölbe im Doberaner Münster bestimmt war. Ein fantastisches Ergebnis: 1.200 Euro. Damit können fast fünf Quadratmeter des historischen Deckengewölbes instandgesetzt werden. Herzlichen Dank an das Grand Hotel Heiligendamm und alle Teilnehmer an der Tombola!“

Seilwinde im Jahr 1776 zu langsam und zu kostenintensiv


seilwinde

Ein Bauprotokoll aus dem Jahr 1776, welches sich in einer sehr umfangreichen Bauakte im Landeshauptarchiv Schwerin befindet, nimmt Bezug auf eine Seilwinde im Münster, offenbar die heute noch funktionstüchtige mittelalterliche im Dachbereich des Nordquerhauses. Der Transport des Baumaterials damit galt als zu zeit- und kostenintensiv. Immerhin waren mehrere Arbeitskräfte für den Betrieb notwendig:

„(…) so müßte die Holz- / Aufbringung durch die / Handwercker viel Zeit und / Geld weggenommen / haben. / Die einfache Winde / wäre viel zu langsahm / die Bau Materialien / mit Vortheil hinauf zu- / schaffen. Es hätte ein / 4 facher oder 3 facher Kloben- / Zug angebracht und mit / Pferden aufgezogen wer- / den müßen. (…)“

Im weiteren Verlauf des 138seitigen Protokolls geht man erneut auf das Problem ein, die „Materialien in dieser großen Höhe“ hinauf zu transportieren.

Die Befragten gaben zu Protokoll: „Sie hätten / gesehen, daß 2 Mauer Ge- / sellen und 1 Handlan- / ger oben an der Winde / gegangen, Kalck aufge- / wunden, und unten / ein Handlanger, selben / in Kasten eingebracht. / Wenn dieses bestän- / dig so gewesen und / fortginge, so liefen die / Kosten hoch hinauf (…)“


 

Transkription der Akte und Zusammenstellung: Martin Heider

Neues Dach für Mühlenflügel des Wirtschaftsgebäudes


Wirtschaftsgebaeude 2023

 

Der Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan berichtet in seinem Vereinsinfobrief 02/23 über das Baugeschehen auf der Baustelle Mühlenflügel des stadteigenen Wirtschaftsgebäudes. Wie gewohnt möchten wir diese positiven Entwicklungen in der Klosteranlage auch den Münster-Newsletter-Lesern zugänglich machen.

"Seit einigen Wochen ist es bereits deutlich zu sehen. Die neue Dachdeckung mit einer „Mönch-Nonnen-Ziegeleindeckung“ ist so gut wie abgeschlossen. Dies ist ein wichtiger Schritt bei der Sanierung des Mühlenflügels, dessen Baufortschritt dadurch gut zu erkennen ist.

Der Ortgang hat eine Kupferabdeckung bekommen. Für alle, die nicht vom Fach sind: Der Ortgang bezeichnet eine geneigt verlaufende seitliche Dachkante einer Dachfläche und bildet gemeinsam mit dem Dachüberstand den oberen Abschluss dies Giebels. Die bereits vor 750 Jahren versetzten und teils stark mitgenommenen Ziegelsteine in den Fassaden wurden umfassend saniert und – soweit notwendig – durch neue Klinkersteine form- und farbgerecht ausgetauscht oder ergänzt. Auch im Inneren des Mühlenflügels wird an allen Ecken und Enden gearbeitet.

Collage

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Nach dem Dach und der Fassade ist Ende Juli mit der Wiederherstellung der Mundlochöffnung ein weiterer wichtiger Schritt bei der Sanierung des Mühlenflügels vollzogen. Und auch hier für alle, die nicht vom Fach sind: Durch die Mundlochöffnung der Mühle wird der Wasserlauf auf einer aufgeständerten Arche – das ist eine Holzrinne – in das Gebäude geleitet, damit das Wasser von oben auf das Wasserrad fallen kann, um es in Bewegung zu setzen. Sie war 1934 zugemauert worden. Die Stadt hatte seinerzeit kein Interesse und keinen Bedarf mehr an den Leistungen der Mühle. Mit Beginn der Restaurierungsarbeiten am Mühlenflügel waren die mittelalterlichen Bögen über der Mundlochöffnung wiedergefunden worden.

Die jetzt erfolgreiche Wiederherstellung war jedoch nur teilweise möglich. Deshalb bleibt das Stützmauerwerk in der Öffnung erhalten und bekommt jetzt noch eine Holzverkleidung. Diese wird so konstruiert, dass eine Belüftung des Mühlenraumes stattfinden kann.

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Bevor die Öffnung 1934 zugemauert wurde, sah sie so aus, zu sehen auf einem Reutergeld-Notgeldschein aus dem Jahr 1922:

reutergeld

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Darüber hinaus werden auch die beiden Öffnungen am Westgiebel im Erdgeschoss wiederhergestellt.

Die Wiederherstellung der gotischen Bögen in ihrem ursprünglichen Zustand setzt zunächst eine Holzkonstruktion im Inneren voraus, auf der die Bögen neu gemauert werden können.

Und noch ein weiterer Fortschritt: der Kleeblattbogenfries ist fertig und erstrahlt in neuem Glanz.“


 

Weitere Informationen unter www.klosterverein-doberan.eu

Dirk Emmerich

 

Quelle (Text und Abbildungen): Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan,

Vereinsinfobrief 02/23, versendet am 18.08.2023.

Baulicher Zustand und Baupflege am Münster


 

1727: Dachreparatur unnütz, da „es nichtes mehr tauget“

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Thematisierten kürzlich gemeinsam mit der Münsterverwaltung die Befunde vor Ort und die Ergebnisse der Aktenrecherche: Restaurator Peter Wagner (Grubenow), Prof. Dr. Constanze Messal (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim – Fakultät Bauen und Erhalten), Dipl.-Ing. Frank Thoms (BTZ-Ingenieurbüro Rostock).

Im Kontext der derzeitigen Sanierungsarbeiten an den Deckengewölben lohnt der Blick in die historischen Bauakten. Sie zeugen vom damals mitunter dramatischen Zustand der Bausubstanz und erklären die heutigen Funde.

Zu den Archivalien gehört die Aktensammlung des Domanialamtes Doberan im Landeshauptarchiv Schwerin. Die Akte Nr. 2043 beinhaltet ein Schreiben vom 18.03.1727. Der Kammer-Registrator Johann Georg Havemann wandte sich nach einer gemeinsamen Besichtigung der Schäden mit dem Hofzimmermeister Gräpken und dem Maurermeister Wolditz an Herzog Karl Leopold. Er wiederholte die erheblichen Mängel am Kirchengebäude, die nicht alle innerhalb eines Jahres zu beheben seien.

Genannt wurden u. a. mit Schutt und Unrat belastete Deckengewölbe, Risse in den Gewölben, schadhafte Dächer und Rinnen, gerissene Strebebögen und zahlreiche schadhafte Fenster. Die Mängel seinen „sehr viele, und zum theil sehr gefährlich, und daher der Verschlagk von Materialien und Kosten ziemlich hoch anlauffet (…)“. Es wurde gar der Einsturz („dreuenden Einfall“) befürchtet.“

 

Die vielen Risse in den Deckengewölben („Längst der Kirchen“) sollten von oben mit Kalkmörtel vergossen und von unten verpresst werden. Mit einem fahrbaren Korb sollten die Arbeiter deren Unterseite erreichen. Die Gewölbe waren so schadhaft, dass bereits Kalk und Steingnuß durch die Risse auf die fürstliche Loge (Fürstenchor) gefallen waren. Die undichten Dächer drohten die Gewölbe durchweichen und einstürzen zu lassen. Dies betraf sowohl die mit Dachsteinen als auch die mit Blei und Holzspöhnen eingedeckten Dächer.

 

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Erneut thematisierte man die gerissenen bzw. eingestürzten Strebebögen unter den Seitenschiffdächern. Von Anfang an zu flach konstruiert, schoben sie die Außenwände zunehmend nach außen. Man hielt es weiterhin für notwendig, diese abzustützen. Der (weitere) Rückbau wird hier nicht thematisiert. Besorgniserregend war auch der Zustand des Dachtragwerks über dem Langhaus nach Westen. Drei Kehlbalken waren zerbrochen, so dass die Sparren durchhingen und man den Einsturz des Dachs bei Sturm befürchtete. Die undichten, z. T. durch Sturm eingestürzten Fenster gefährdeten durch eindringende Feuchtigkeit die Innenausstattung, so den Fürstenchor und die fürstlichen Gemälde. Die Kirchenbesucher saßen im Feuchten.

Havemann priorisierte aufgrund des großen Schadensumfangs die Maßnahmenliste. Nach dem Dringlichsten seien im Herbst bzw. dem darauffolgenden Sommer das Spohndach über dem Hohen Chor dran. Eine Reparatur sei unnütz, da „es nichtes mehr tauget.“, stattdessen sei eine vollständige Umdeckung erforderlich. Ein durchgebrochener und bereits reparierter Balken in der Vierung war erneut gerissen. Eine Instandsetzung mit einem eisernen Bolzen und Ring war vorgesehen.

Man bestätigte die herzogliche Anordnung zur Freigabe des Holzes, den Brand der Ziegelsteine in Althof und unterbereitete Vorschläge zur Finanzierung.

 

um 1727: Die „größesten“ Risse im Gewölbe „auß zu beßern“

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Auch laut einem anderem Aktenblatt, einem undatierten, wohl um 1727 entstandenen Extrakt, bestand weiterhin umfänglicher Instandhaltungsbedarf.

Er betrifft u. a. Arbeiten an den Dächern, dem Dachwerk - in dem u. a. zehn Balken zerbrochen waren – den Fenstern und gerissenen Deckengewölben. Die hölzernen Dachrinnen waren verformt („verolmet“). Tannenbretter benötigte man als Schalung zum Aufnageln der Dachspöhne. Zur Herstellung von 30.000 Eichen-Dachspöhnen gehörte das Zurechthauen und Kochen.

Der Zimmer- und der Maurermeister waren statt Festpreisen nur zur Abrechnung auf Tageslohnbasis bereit. Die Gefahr unerkannter Mängel machte die erste Variante finanziell unattraktiv. Aufgeführt sind auch Kosten zur Erstellung des o. g. Gutachtens, wie Reisekosten nach Doberan.

Um das Angebot nicht zu hoch erscheinen zu lassen, hatten die Meister nicht alle erforderlichen Positionen kalkuliert: „Der Zimmer-Meister will seine Ar- / beit nicht verdingen, sondern für / Tag-Lohn arbeiten. / Deßgleichen will der Maurer, für das / gerißene Gewölbe zu zwicken, und die / größesten Lecken auß zu beßern, nicht / anders, alß in Tage-Lohn arbeiten.“ Daher mussten nicht berücksichtigte Leistungen aus vorherigen Angeboten diesem Extrakt hinzugefügt werden.

 

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Foto: waren kürzlich interessiert und begeistert vor Ort: Prof. Dr. Barbara Beckett und Studentinnen der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim – Fakultät Bauen und Erhalten

Aufgrund der vielen Schäden am Dach waren zunächst nur die „größesten Lecken“ zu beseitigen. Die Südseite des Chordachs war besonders schadhaft. Vor der Risssanierung am Gewölbe wurde die Reinigung derselben durch zwei bis drei Handlanger („Kerls“) an acht Tagen veranschlagt. Zwei Tonnen Segeberger Kalk, zwei Last Kalk und Sand benötigte man für die Instandsetzung der Gewölbe.


 Martin Heider

Gewölbe, Dachtragwerk und romanisches Mauerwerk für 1,8 Mio €


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Die augenscheinlichste Maßnahme im Restaurierungsabschnitt 2022-24 ist derzeit die Deckengewölbesanierung im Mittelschiff. Die Maßnahmenliste ist jedoch deutlich umfänglicher.

Folgende Instandsetzungsarbeiten werden dankenswerterweise durch die untenstehenden Institutionen gefördert:

1.) Gewölbesanierung im Hohen Chor, Vierung und Langhaus

2.) im Vorfeld professionelle Reinigung der Oberseiten der Deckengewölbe

3.) Reinigung und Sicherung der Innenausmalung der Obergadenwände (östliches Hochschiff und Vierung und westliches Langhaus)

4.) weitere statische Sicherungsarbeiten an der Dachkonstruktion

5.) Reinigen von Holzoberflächen der Dachkonstruktion

6.) Bestandserfassung und Restaurierung schadhafter Fugen im Bereich der romanischen Mauerreste in der Westwand des Südlichen Seitenschiffs

7.) Sanierung von Teilbereichen des Fußbodens

8.) Restaurierung der Gedenktafeln in der Johann-Albrecht-Kapelle

 

 

 

Die Finanzierung

Insgesamt werden für die umfänglichen Arbeiten über drei Jahre 1,8 Millionen Euro investiert, die größte Investitionssumme in einem Bauabschnitt am Münster seit Jahrzehnten. Fünf Jahre arbeitete die Münsterverwaltung der Kirchengemeinde gemeinsam mit den kirchlichen Bauverwaltungen, der staatlichen Denkmalpflege und den fördernden Institutionen bei Bund und Land an der Finanzierung dieser Maßnahme.

Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, hat Fördermittel in Höhe von bis zu 900.000 Euro bewilligt.

Durch die dankenswerte Unterstützung von Mitgliedern des Deutschen Bundestages, welche die Sanierungsmaßnahmen im Doberaner Münster ins Gespräch gebracht haben, wurden hierfür im parlamentarischen Verfahren für den Bundeshaushalt 2020 sowie 2021 mit Beschluss des Haushaltsausschusses, Mittel in den Bundeshaushalt eingestellt. Dies war eine Entscheidung für den Kultur- und Denkmalschutz in Mecklenburg-Vorpommern, von der auch mehrere Institutionen im Kulturtourismus profitieren. Die aktuelle Bundesregierung setzt nun dieses Engagement fort.

Das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern hielt über 300.000 Euro aus dem Strategiefonds vor. Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg gibt aus Patronatsmitteln ebenfalls 300.000 Euro. Die Eigenmittel der Kirchengemeinde aus dem Münsterhaushalt inkl. o.g. Spenden und Zuweisungen aus dem Münsterbauverein Bad Doberan e.V. betragen auch 300.000 Euro.

 

Martin Heider

Vom Backhaus zur Schauspielbühne


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Abb. 126 im Buch: Ansichtskarte „Die alte Klosterbrennerei zu Doberan“.

Oberer Teil der Ansichtskarte:  seltene Ansicht der Ostpartie samt Nordgiebel von Nordost, AK gelaufen 1909.

Bildnachweis: Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan.

Die OSTSEE-ZEITUNG Bad Doberan berichtete am 27. Juni 2023:

Das historische Wirtschaftsgebäude in Bad Doberan hat über die Jahrhunderte viel erlebt / Was sich in den alten Mauern früher abspielte, hat Münster-Kustos Martin Heider herausgefunden

Bad Doberan. Einen besseren Zeitpunkt als jetzt hätte Münster-Kustos Martin Heider für die Herausgabe seines neuesten Buches „Das Doberaner Wirtschaftsgebäude in den zeitgenössischen Quellen“ kaum finden können. Denn seit dem Beginn der Bauarbeiten an dem Gebäude des Klosters durch die Stadt gilt diesem bedeutenden Backsteinbau vom Ende des 13. Jahrhunderts besonderes Interesse. Heider überrascht in seinem Buch mit einigen neuen Fakten.

Wer weiß schon, dass der Abtei mal 30 Mühlen gehörten? Auch in der Folge, da sich Heider vorrangig mit der Geschichte des imposanten Gebäudes beschäftigt, kommt er zu einigen neuen Erkenntnissen. Den Fokus legt er dabei auf den Zeitraum zwischen dem Tag der Klosterauflösung am 7. März 1552 und der Erhebung Doberans zur großherzoglichen Sommerresidenz im Jahre 1793.

 

 

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Münster-Kustos Martin Heider mit seinem Buch über das Wirtschaftsgebäude des Doberaner Klosters. Foto: Werner Geske

Rund 10 000 Aktenseiten hat er in den vergangenen Jahren in seiner Freizeit gesichtet und ausgewertet. Sie stammen vorrangig aus dem Schweriner Landeshauptarchiv. Dort stieß der Kirchenmitarbeiter auf mehr Dokumente und Akten zum Thema, als er erwartet hatte. Auch der Umfang der in den Archivalien enthaltenen, teils unbekannten Angaben überraschte den Ermittler in Sachen Klosterhistorie.

Unterstützt wurde der Autor zudem durch Archive, Fototheken, Kupferstichkabinette in und außerhalb Mecklenburgs. Auch Doberaner, die ihm historische Fotos und Postkarten zur Verfügung stellten, gaben wertvolle Hilfe. Davon profitiert der 250 Darstellungen umfassende opulente Bildteil des Buches. Mit dem, was der Autor mühselig erschloss, bewahrt er geschichtliche Ereignisse vor dem Vergessen. Zum Beispiel, dass die Gebäude der Klosteranlage auch nach Aufgabe der Wohn-, Arbeits- und Gebetsstätte am 7. März 1552 ununterbrochen genutzt wurden. Darauf weist unter anderem hin, dass bereits wenige Tage nach Klosterschließung ein neuer Mahlstein für die Wassermühle im Wirtschaftsgebäude angeliefert wurde, um deren Weiterbetrieb zu sichern, wie Heider herausfand.

 

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Abb. 127 im Buch: Ansichtskarte „Die alte Klosterbrennerei zu Doberan“.

Unterer Teil der Ansichtskarte:  Ansicht von Südwest, AK gelaufen 1909. Bildnachweis: Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan.

Interessant ist ebenso, dass die Quellen das Wirtschaftsgebäude in der Zeit des Klosters und seiner Auflösung ausschließlich als Backhaus bezeichnen. „Dass sich im Gebäude eine Mühle befand, war untergeordnet. Wenn diese erwähnt wurde, dann nur als ,Mühle im Backhaus‘“, hat Heider bei seinen Studien herausgefunden.

Welches Schicksal hatte das Wirtschaftsgebäude, das heute als eines der bedeutendsten noch erhaltenen Profanbauten des Zisterzienserordens gilt, in den folgenden Jahrhunderten? Heider hat beispielsweise herausgefunden, dass während des Dreißigjährigen Krieges mehrere Geschosse des Baus als Kornlager genutzt wurden. „Eine andere Bestimmung erhielt er nach 1707, als Prinz Karl Leopold zu Mecklenburg-Schwerin seine Residenz im herzoglichen Schloss nahm. Die Residenz befand sich etwa dort, wo heute in der Klosterstraße 1b das ehemalige Amtshaus steht. Um den Hofstaat des Prinzen zu versorgen und Einnahmen für das Domanialamt zu erzielen, wurde in der Backhausmühle eine Branntweinbrennerei eingerichtet. Eine Nutzung als Brauerei ist dagegen eindeutig erst um 1806 nachzuweisen“, sagt der Verfasser des Buches.


 

 

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Abb. 177 im Buch: Wirtschaftsgebäude von Westen mit offenem westlichen Seitenschiff.

Dia um 1970. Bildnachweis: Fotoarchiv Familie Mohr.

Ein besonders einschneidendes Ereignis in der Geschichte des Wirtschaftsgebäudes sei der verheerende Orkan von 1768 gewesen, dem das westliche Seitenschiff zum Opfer fiel. Bisher sei angenommen worden, dass dieser Gebäudeteil von jeher offen gewesen sei, erklärt Heider. Er habe aber anhand der Archivalien nachweisen können, dass auch dieses Schiff bis dahin geschlossen gewesen sei. „Unter Herzog Friedrich Franz I. erhielten Gebäudeteile von etwa 1795 bis 1806 sogar die Funktion als Schauspielhaus. Dort feierte das vor allem hochherrschaftliche Publikum nun Komödianten“, lässt er weiter wissen.

Martin Heider schließt sein Buch, das für 37 Euro im Münster erhältlich ist, mit dem Hinweis darauf, dass er seine Forschungen am Wirtschaftsgebäude weiterführen wird. Ein Folgeband soll sich mit seiner Geschichte bis zur Gegenwart befassen. Über die Zukunft diskutieren gerade viele Doberaner: Sie können sich zum Beispiel eine Gastronomie im Gebäude vorstellen oder einen Veranstaltungsort.


Werner Geske

 

Tierdarstellungen in der Adolf-Friedrich-Loggia (Teil 4 von4)


Von Dipl.-Biologin Ina Sakowski – In den Teilen 2-4 dieser Folge wird versucht, die Tierabbildungen naturwissenschaftlich ein- bzw. zuzuordnen.

Diese Folge thematisiert die Jagdbogen 4 bis 6.

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Abb.1

Der 4. Arkadenbogen, direkt hinter der Herzogin, trägt mittig zwei traubenfressende Vögel sowie acht Blütensymbole. Die linke Bogenbasis zeigt zwei große Blüten-Aufsichten sowie eine aufgeklappte (Herz-) Muschel und eine stilisierte (Jakobs-?) Muschelschale von oben (Abb. 1). Aufgrund der kleinen Größe könnte es durchaus eine an der Ostsee vorkommende Herzmuschelart sein.

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Abb.2

Die rechte Bogenbasis bildet drei große Blüten und ein (Wild-) Kaninchen ab, gut zu erkennen an den kurzen Ohren (Abb. 2). Kaninchen wurden auch zum Ausgang des Mittelalters üblicherweise mit kleinen, kurzbeinigen Hunden (den Vorfahren der heutigen Teckel) und Fangkörben vor den Ausgängen ihrer weit verzweigten Baue gejagt. Erst ab dem 13. Jahrhundert breitete sich diese Spezies von der Iberischen Halbinsel nach Mitteleuropa aus; heutzutage sind die Bestände deutschlandweit stark abnehmend und bedroht.

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Abb. 3

Der Bogen Nr. 5 sowie seine zwei Basen zeigen ausschließlich stilisierte Blüten und Pflanzen.

Der sechste, ganz rechte Bogen zeigt fantasievolle symbolträchtige Reliefs von Blüten, Pflanzen und Früchten sowie in der oberen Reihe, von links beginnend, fünf Fabelwesen- bzw. Tierreliefs. Vom Künstler herausgearbeitet wurden ein (Feld-) Hase, ein Einhorn, ein kräftig gebauter Windhund sowie je ein - aus einer Blüte mit halbem Körper schauender - (Rot-) Hirsch und Jagdhund (Abb. 3 und 4).

 

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Abb. 4

Die linke Bogenbasis zeigt in den vier Feldern zwei Blütenpflanzensymbole, einen traubenfressenden Vogel und einen Bären mit durch die Hinterbeine gezogenem (Teufels)Schwanz (Abb. 5). Hier findet sich also der auf dem „Jagdbogen“ fehlende, im Mittelalter häufig bejagte und als gefährlich angesehene Braunbär. Er symbolisiert in der Grablege vermutlich das Unheimliche und Böse, den Teufel. Durch die gezielte Jagd wurde diese imposante Tierart Anfang des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland ausgerottet. Die letzte Beobachtung in Pommern gab es 1837/38 (Grimmberger, E. et.al. (2020): Atlas der Säugetiere Vorpommerns). Aktuell leben in Europa, überwiegend in den Karpaten und Russland, noch ca. 17.000 geschützte Braunbären.

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Abb. 5

Die rechte Bogenbasis zeigt vier Meeresmuscheln (Abb. 6) mit je einer geöffneten Schale (drei Außen- und eine Innenansicht). Taxonomisch ist die Art nicht zuordenbar. Möglicherweise sollten die, schon im Mittelalter gut bekannten, Jakobsmuscheln dargestellt werden. Allerdings fehlen auf den Reliefs die typischen seitlichen „Ohren“. Vielleicht hat der Künstler keine Originale als Vorlage gehabt oder andere Arten, die als Jakobsmuschel ausgegeben wurden. Als Jakobsmuschel oder Pilgermuschel werden zwei nahe verwandte, rezente Arten von Kammmuscheln bezeichnet, von denen erstere im Mittelmeer und zweitgenannte nur im Atlantik vorkommt.

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Abb.6

 

Allen Lesern und Besuchern des Münsters viel Freude beim näheren Betrachten der Loggia!


Dipl.-Biologin Ina Sakowski

Fotos: Ina Sakowski / Michael

 

Von Zugankern, Strebebögen und speziellem Mörtel aus Italien


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Foto: Vortrag im Münster (Konstanze Heider)

Am 20. Juni 2023 fand im Münster ein Vortrag „Die Restaurierung der Deckengewölbe des Doberaner Münsters von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart“ mit anschließender Ortsbegehung statt.


Dieses Mal hatten der Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan und der Münsterbauverein gemeinsam eingeladen. Für beide Vereine begrüßte Gunter Heilemann aus dem Vorstand des Klostervereins die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher. Die beiden Referenten, Kustos Martin Heider und Restaurator Peter Wagner, wechselten sich mit ihren Ausführungen zu bauhistorischen Befunden und neuen Erkenntnissen aus den Archivalien ab.

Am Beginn stand eine Liste der möglichen Gefährdungen der Bausubstanz wie: Lage des Baus, Fehler hinsichtlich von Planung und Konstruktion bei der Errichtung, mechanische Schäden, Schäden durch Kriege. Die Lage des Münsters auf einer späteiszeitlichen Spülinsel inmitten einer Sumpflandschaft ist durchaus geeignet für einen Großbau dieser Art. Etwaigen Einschränkungen wurde im Norden durch Aufschüttung einer Fundamentplatte aus Steinen und Mörtel begegnet.

Die Probleme im Gewölbe sind zum großen Teil durch Fehler in der Konstruktion bedingt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Münster Doberan der erste große gotische Backsteinbau nach dem Vorbild der französischen Hofgotik ist, der gewölbt ist. Es handelte sich also um einen Experimentalbau.

 

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Das Strebesystem des Doberaner Baus zeigt Unsicherheiten und konstruktive Mängel. Die Strebebögen wurden nicht außen über, sondern unten Seitenschiffdächern eingebaut, durch die Art

ihrer Konstruktion einsturzgefährdet und ungeeignet, den Horizontalschub des Gewölbes aufzufangen. Schon zur Bauzeit wurde durch den Einbau von Zugankern ein ergänzendes Tragesystem geschaffen.

Aus dem Mittelalter gibt es keine Dokumente oder Nachrichten über Bauschäden, man kann aber annehmen, dass das Schadensbild aufgrund der konstruktiven Mängel sehr früh eingesetzt hat und der Abbruch der Klausur das Problem nur verstärkte. Bereits im Jahr 1549, drei Jahre vor der Auflösung des Klosters, wird von Schäden berichtet, die der Konvent nicht mehr imstande war zu reparieren. 1578 kam der Befehl zur Instandsetzung der Kirche. Dazu heißt es wenig später im Rückblick: „es hub an allen Orten an zu krachen“.

 

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Dach nur provisorisch mit Holzschindeln und zum Teil mit Holzbrettern gedeckt

Unter Herzog Adolf Friedrich wird 1637 erstmals explizit von einer Ausbesserung der Strebebögen berichtet, ähnlich im 18. Jahrhundert. Die Fehler in der Konstruktion hinsichtlich der Strebebögen konnten erst durch den fachgerechten Einbau von zusätzlichen Zugankern und die Verstärkung bzw. den Neubau von Strebepfeilern behoben werden. Das Einsetzen von eisernen Keilen zur Stabilisierung der Gewölbe hat durch Rosten der Keile später weitere Schäden verursacht.

Der Restaurator Peter Wagner zeigte Fotos der aktuellen Schadenslage. Ein spezieller Mörtel aus Italien wird bei der gegenwärtigen Restaurierungsmaßnahme in die Risse im Mauerwerk des Gewölbes gegossen, um die nötige Stabilität zu gewährleisten.

 

 

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Die Ereignisse des 30jährigen Krieges haben das Münster schwer geschädigt. Nachdem die Bedeckung des Daches und des Turms durch schwedische Truppen abgerissen worden war, drohte das Deckengewölbe herabzustürzen.

Das Dach wurde nur provisorisch mit Holzschindeln und zum Teil mit Holzbrettern gedeckt und an einigen Stelle undicht. Hinzu kam, dass die Fenster zerstört worden waren. Feuchtigkeit konnte in den Innenraum eindringen. 1639 fiel die Turmspitze herab.

 

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Martin Heider konnte aus unterschiedlichen Epochen Archivalien zeigen, die sich mit den Mängeln befassen, dazu auch Listen von verwendeten Baumaterialien und Zahlungen an Handwerker.

Ergänzt wurde dies durch alte Ansichten des Münsters, die es in seiner früheren Gestalt zeigen, so auch mit der provisorischen Eindeckung des Dachs. Die Ergebnisse der Recherchen aus den Archiven sollen zusammengestellt und in einer Buchveröffentlichung zugänglich gemacht werden.

Den beiden Referenten sowie Frau Wagner, die die Arbeiten gemeinsam mit ihrem Mann durchführt, wurde mit Beifall gedankt. Wer schwindelfrei war, kletterte noch auf das Baugerüst in die lichte Höhe und konnte sich vor Ort ein Bild von der Arbeit der Restauratoren machen und Antwort auf offen gebliebene Fragen erhalten.

 

Petra Wallmann

Neues Buch über das Doberaner Wirtschaftsgebäude


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Erstmals liegt eine umfangreiche Publikation über das Doberaner Wirtschaftsgebäude vor.

Chronologisch geordnete Datensammlung – Urkunden, Akten und weitere schriftliche Quellen samt detaillierten Quellennachweisen.

Autor:

Münsterkustos Martin Heider

Umfang des Buchs:

344 Seiten, 250 Abbildungen (Karten, Grundrisse, Fotografien)

Format: 29,5 x 23,5 cm

„Book on demand“/Buch auf Nachfrage

„Book in progress“/Buch in Entwicklung

Preis: 37,00 Euro

Erhältlich im Doberaner Münster oder per Versand auf Bestellung zzgl. Versandkosten.

Diese Ausarbeitung über das Doberaner Wirtschaftsgebäude ist die erste systematische Auswertung der umfangreichen Archivalien seit der frühen Neuzeit. Der zeitliche Schwerpunkt dieses Bandes beginnt mit dem 7. März 1552, dem Tag der Klosterauflösung, und endet kurz nach der Erhebung Doberans zur Sommerresidenz im Jahr 1793. Anlass für die Veröffentlichung ist der Wiederaufbau des Wirtschaftsgebäudes seit dem Herbst 2022.

Die Ausführungen sind zeitlich chronologisch geordnet. Die Datensammlung richtet sich an interessierte Laien und die Fachwelt. Dem Hauptteil über das Wirtschaftsgebäude seit der frühen Neuzeit vorangestellt ist ein einführendes Kapitel über das Wirtschaftsgebäude und die Doberaner Mühlen in der Klosterzeit. Bis zur Klosterauflösung können 30 Mühlen im Besitz des Klosters Doberan nachgewiesen werden – mehr als bislang publiziert – wenn einige davon auch nur kurzzeitig.

Nur wenige mittelalterliche Quellen erwähnen das Wirtschaftsgebäude. Eine Urkunde aus dem Jahr 1353 sowie auch das Inventar von der Klosterauflösung 1552 bezeichnen es als Backhaus. Nachgeordnet ist die Nutzung als Mühle. Es ist die „Mühle im Backhaus“. Offenbar betrieben der klostereigene Bäcker bzw. Backofenmeister („furnarius“) die Mühle mit. Die Funktion als Brauhaus beginnt laut der Archivalien erst im frühen 19. Jahrhundert.

 

 

Es wird für die Akten ab 1552 zumeist die vollständige Transkription der schriftlichen Quellen aufgeführt, um die Akteninhalte einem größeren Leserkreis zu erschließen und eine weiterführende Auseinandersetzung damit zu ermöglichen. Zudem bietet der originale Textlaut einen Einblick in die damalige Amtssprache und die Kommunikation zwischen den Institutionen auf landesherrlicher, Amts- und örtlicher Ebene.

Schwerpunkt ist das Wirtschaftsgebäude. Es wird aber auch wiederholt auf die ebenfalls klosterzeitliche und völlig verloren gegangene „Neue Mühle“ eingegangen, die einige hundert Meter ostnordöstlich vor dem Kloster lag. Zeitweise waren die Mühlen an denselben Pächter verpachtet.

Die Nutzer des Buches werden mit Sicherheit Freude an dem rund 100 Seiten umfassenden Abbildungsteil mit 250 Abbildungen haben. Erstmals wurden historische Karten, Grundrisse, Fotografien, Postkarten bzw. Ausschnitte mit wichtigen Details im Kontext des Wirtschaftsgebäudes zusammengetragen. Dazu gehört auch wenig bekanntes und bislang unveröffentlichtes Material.

Das Inhaltsverzeichnis:

inhaltsverzeichnis buch wirtschaftsgebaeude

 

Einzug eines Zugankers und Umbau eines Balkens bewilligt


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Im Deckengewölbe des Vierungsbereichs festgestellte alte Risse und Setzungsschäden wurden jüngst gründlich analysiert. Auf einer Baukonferenz am 01.03.2023 wurde der von den Planern und Statikern erarbeitete Sanierungsvorschlag den kirchlichen und staatlichen Behörden vorgestellt und befürwortet. Der Änderungsantrag für die Maßnahme wurde unterdessen bewilligt.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten (Reinigungsarbeiten der Gewölbekappen) wurden erhebliche statische Mängel (starke Rissbildungen in den Gewölbekappen/ Bögen und daraus resultierende Verformungen der Bögen/ Stützen) festgestellt. Diese massiven Schäden treten vornehmlich im Bereich der Vierung auf. Die Rissbildungen und Verformungen, ursächlich aus den Gewölbeschüben, sind bislang nicht abgeschlossen und werden weiterhin in Bewegung bleiben, so dass zum jetzigen Zeitpunkt dringender Handlungsbedarf besteht.

Zusätzlich zu dieser Problematik konnte festgestellt werden, dass eine zu einem späteren Zeitpunkt eingebrachte Balkenlage im Vierungsbereich das darunter befindliche Bogenmauerwerk teilweise zerstört hat und andauernd massiv schwächt (Abb.).

Heider Restaurierung 2023

Folgende Maßnahmen erfolgen nun zeitnah:

  • Einzug eines Ankers (Ausrichtung N/S) im mittleren Vierungsbereich, um dem vorhandenen Gewölbeschub entgegenzuwirken
  • Rückbau und Platzierung der im Nachgang auf das Bogenmauerwerk platzierten Balkenlage im Dachraum, um das darunter befindliche Bogenmauerwerk zu entlasten und die Rippenübermauerung wieder zu vervollständigen

Die Maßnahmen wurden im März denkmalrechtlich als auch denkmalfachlich bestätigt. Im April folgte der Beschluss des Kirchengemeinderates und die Bewilligung der Maßnahmeänderung durch den Bund (BKM).

 


Fotos 1: Kerstin und Peter Wagner, Foto 2: Martin Heider

 

Aus dem Münsterbauverein Bad Doberan e.V.


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Der Münsterbauverein Bad Doberan e.V. lud am 15.03.2023 zur öffentlichen Jahresmitgliederversammlung. Im Rahmen der Veranstaltung erfolgte der sonst nicht mögliche Aufstieg auf das Gerüst zum Deckengewölbe. Dabei konnten die Gewölbe samt Rissbildung und Restaurierungsstand besichtigt werden.

 

Informationen aus dem Jahresbericht auf der Mitgliederversammlung (Auszüge)

Der Vorstandvorsitzende Andreas Timm trug den Jahresbericht vor. Ergänzt wurde der Vortrag durch eine von der Münsterverwaltung erstellten Power-Point-Präsentation mit Fotos aus dem Jahr 2022.

Ein Rückblick auf die Aktivitäten des Vereins im Jahr 2022:

  • Samstag, 07.05.22: Betreuung eines Standes auf dem Handwerkermarkt Althof
  • Samstag, 18.06.22: Aktionstag „Tag der Backsteingotik“
  • Sonntag, 11.09.22: Beteiligung am „Tag des Offenen Denkmals“
  • Samstag, 08.10.22: Feierlichkeiten „20 Jahre Münsterbauverein“

Im Juni 2022 beteiligte sich das Münster am Tag der Backsteingotik. Interessierte Besucher erhielten Einblick in sonst geschlossene Räumlichkeiten (u.a. Bibliothek, Beinhaus) und wurden dabei von einigen Vereinsmitgliedern informiert.

Wie all die Jahre war das Münster am 11. September wieder am Tag des offenen Denkmals dabei. Dieses Mal fand die Begleitung durch die Münsterführer*innen und einige Vereinsmitglieder erstmals bis in den frühen Abend statt.

Am 8. Oktober 2022 feierten wir als Münsterbauverein unser 20jähriges Jubiläum im und am Münster. Nach einer Andacht mit Propst Fey hielt Kustos Martin Heider einen Vortrag zu Restaurierungs-Arbeiten im Münster im 16.-18. Jahrhundert. Danach fanden zahlreiche Aktivitäten am Münster statt, z.B. Töpferarbeiten, eine Malaktion für Kinder, ein Platzkonzert. Auch für das leibliche Wohl der Gäste war gesorgt. Es gab viele Besucher, über die wir uns sehr gefreut haben.

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Bau- und Restaurierungsarbeiten am Münster

Der Münsterbauverein hat für die aktuelle Restaurierungsmaßnahme eine Patenschaft im Wert von 2.500 Euro für einige Gewölbefelder übernommen. Insgesamt sind 33.366 Euro (Stand 15.03.2023) durch die Spendenaktion der Münsterverwaltung der Kirchengemeinde eingegangen.

Besonders erfreulich war die Bewilligung folgender durch die Münsterverwaltung beantragten Fördermittel für die derzeitige Baumaßnahme 2022-24:

  • vom Bund 900.000 Euro
  • vom Land MV 300.000 Euro

Für diese Unterstützung möchten wir uns recht herzlich bedanken.

Im Rahmen des aktuellen Projektes ist die Restaurierung der Gedenktafeln für Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg und seine Frau Elisabeth in der südlichen Kapelle des Chorumgangs geplant, für die die Vorbereitungen in diesem Jahr beginnen werden. Auch hier unterstützt der Münsterbauverein mit insgesamt 7.000 Euro.

 

Der Münsterbauverein im Jahr 2023 (Planung)

Folgende Veranstaltungen sind im Plan für 2023:

    • 06. Mai Stand des Vereins beim Handwerkermarkt in Althof
    • 17. Juni Unterstützung beim „Tag der Backsteingotik“
    • 20. Juni Vortrag Restaurierung Deckengewölbe damals und heute
    • 10. September Tag des Offenen Denkmals
    • 07. Oktober Kulturnacht Bad Doberan
    • Spätsommer Grillabend
    • Herbst Ausfahrt/Ausflug Münsterbauverein

Ein Dank geht an alle Mitglieder und Spender, die durch ihre Beiträge und Spenden zum Erhalt des Münsters und seiner Ausstattung beitragen!

 

 

3.000 Euro Finderlohn für Rückgabe der Abendmahlsgeräte aus dem Doberaner Münster


 

LuebeckerKreuz DetailSchaf

 

Viele Menschen in nah und fern waren und sind schockiert. Es wurde am 10. Mai 2022 in das Doberaner Münster eingebrochen und neben Geld auch Abendmahlsgeräte gestohlen. Nun wird ein Finderlohn für die Rückgabe der gestohlenen Abendmahlsgeräte ausgeschrieben.

Zu dem gestohlenen Abendmahlsgeschirr („Vasa Sacra“ = Heilige Gefäße) gehören vier Kelche, zwei Patenen, eine große Weinkanne, eine kleine Edelstahlkanne, eine Oblatendose, ein kleiner Sieblöffel, ein Ringteller für Trauungen, eine Taufschale aus Silber und eine aus Messing. Die meisten Stücke stammen aus dem 19. Jahrhundert, die ältesten aus dem Jahr 1797.

Für die Kirchengemeinde besitzen sie neben dem Kunstwert eine hohe ideelle und religiöse Bedeutung. Generationen von Gottesdienstbesuchern haben diese genutzt. Dies ist auch schmerzlich, weil so viel institutionelles und persönliches Engagement und Finanzen in den Erhalt und die Pflege des Bauwerks, seiner Ausstattung samt Abendmahlsgeräten fließen.

Es besteht auch ein Kunst- und kunsthistorischer Wert der Gegenstände, da beispielsweise die silberne Taufschale vom großherzoglichen Koch Gaetano Medini (* 1772 in Mailand; † 8. Januar 1857 in Doberan) gestiftet wurde. Die Kanne und die Oblatendose entstanden nach einem Entwurf des bekannten Architekten Gotthilf Ludwig Möckel.

Die gestohlenen Objekte wurden umgehend in Fahndung gesetzt. Leider gab es bislang keine Rückmeldungen.

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Es bestehen kontinuierlich Kontakte zur Kriminalpolizei, um die Sachverhalte rund um den Einbruch weiter zu erörtern. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sich das Diebesgut noch in der Region bzw. im Bundesland befindet.

Daher wurde die Kirchengemeinde ermuntert, eine Belohnung auf das Wiederfinden/-bringen der gestohlenen Vasa Sacra auszusetzen. Im Folgenden sind die Abbildungen der gestohlenen Objekte mit Kurzbeschreibungen eingestellt, um diese abgleichen zu können, falls sie z. B. jemand zum Kauf angeboten bekommt oder sie irgendwo gesehen werden.

Bei einem ähnlichen Fall im vergangenen Jahr in einer Stadt in Sachsen-Anhalt wurde beispielsweise der gestohlene Kelch, über dessen Verschwinden in den Zeitungen berichtet worden war, in einer Leipziger Galerie zum Kauf angeboten. Die Mitarbeiter der Galerie haben den Kelch erkannt und dem Eigentümer zurückgebracht.

 

LuebeckerKreuz DetailSchaf

 

Bei einem ähnlichen Fall im vergangenen Jahr in einer Stadt in Sachsen-Anhalt wurde beispielsweise der gestohlene Kelch, über dessen Verschwinden in den Zeitungen berichtet worden war, in einer Leipziger Galerie zum Kauf angeboten. Die Mitarbeiter der Galerie haben den Kelch erkannt und dem Eigentümer zurückgebracht.

Es wird auch die Möglichkeit einer anonymen Rückgabe angeboten. Ablageort: Doberaner Münster. Für die Rückgabe aller Objekte ist eine Summe von 3.000 Euro ausgeschrieben. Für einzelne Objekte wird ein Anteil gezahlt. Informationen über eine Belohnung für sachdienliche Hinweise sind zu erfragen bei der Münsterverwaltung.

 

Kontakte:

Hinweistelefon Kriminalpolizei: 0381-49161616.

Münsterverwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde

Martin Heider, Klosterstraße 2, 18209 Bad Doberan

Tel.: 038203 / 779590

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

www.muenster-doberan.de

 

 

 

Objekte mit Kurzbeschreibungen


 

Kelch


Material: Silber, vergoldet
Datierung: 1797
Maße: Höhe 215 mm / Durchmesser Fuß 147 mm / Durchmesser Cuppa 134 mm, / Gewicht 496 g Inschriften/Gravuren/Zeichen: am Fuß: „Doberan 1797“, „R“ (Stadtzeichen Rostock), „IMB“ (Jacob Martin Brunswig)

 

LuebeckerKreuz DetailSchaf
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Kelch


Material: Silber, vergoldet
Datierung: 19. Jh.
Maße: Höhe 235 mm / Durchmesser Fuß 166 mm / Durchmesser Cuppa 128 mm / Gewicht 602 g
Inschriften/Gravuren/Zeichen: am Fuß: Darstellungen: Madonna, Kruzifix, Wappen, Christus mit Siegesfahne, Weinlaub und Trauben, dazu Inschriften: „dieser ist's der da kommt“, „nicht mit wasser allein“, „sondern mit wasser und blut“; Firmenzeichen: GEF. SCHEELE LEIPZIG, Feingehaltszeichen: Halbmond 800 Krone; am Schaft: mit grünem Email-Hintergrund: einzelne Buchstaben „J E S U S“;

 

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Kelch


Material: Metall (unbestimmt)
Datierung: 19. Jh.
Maße: Höhe 206 mm / Durchmesser Fuß 157 mm / Durchmesser Cuppa 103 mm / Gewicht 331 g
Inschriften/Gravuren/Zeichen: Kelchkorb reliefartig in floraler Gestaltung

 

LuebeckerKreuz DetailSchaf
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Kelch


Material: Silber, vergoldet
Datierung: 19. Jh.
Maße: Höhe = 220 mm / Durchmesser Fuß = 134 mm / Durchmesser Cuppa = 93 mm
Inschriften/Gravuren/Zeichen: am Fuß: Gravur Kreuz mit Strahlen; am oberen Rand: Stadtzeichen - Kegel mit Patriarchenkreuz, Meisterzeichen – FF, Feingehaltszeichen: 800

 

LuebeckerKreuz DetailSchaf

 

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Patene


Material: Silber, vergoldet
Datierung: 1797
Maße: Durchmesser außen = 164 mm / Gewicht = 108 g
Inschriften/Gravuren/Zeichen: am Rand ein Zirkelkreuz und die Jahreszahl 1797

 

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Oblatendose


Material: Silber, teilweise vergoldet
Datierung: letztes Viertel 19. Jh.; Entwurf von G.L. Möckel
Maße: Höhe =195 mm / Höhe ohne Deckel = 95 mm / Durchmesser Fuß = 135 mm / Durchmesser =113 mm / Gewicht = 488 g
Inschriften/Gravuren/Zeichen: Christusmonogramm: X P / A O, i h s; Symbole der Evangelisten: Engel = Matthäus, geflügelter Löwe = Markus, geflügelter Stier = Lukas, Adler: Johannes. Liniengravur auf dem Deckel. Auf dem Boden: Firmenzeichen: GEF. SCHEELE LEIPZIG, „Entw. Möckel“, Feingehaltszeichen: Halbmond 800 Krone.

 

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Kanne / Weinkanne


Material: Silber, teilweise vergoldet
Datierung: letztes Viertel 19. Jh.; Entwurf von G.L. Möckel
Maße: Höhe ohne Bekrönung = 360 mm / Durchmesser Fuß = 135 mm / Durchmesser oben = 100 mm / Gewicht = 1232 g
Inschriften/Gravuren/Zeichen: Kruzifix und Christusmonogramm: A O (Alpha und Omega), Spruch „DIESES IST MEIN BLUT“, florale Muster. Firmenzeichen GEF. SCHEELE LEIPZIG, „Entwurf Möckel“, Feingehaltszeichen: Halbmond 800 Krone

 

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Schale / Taufschale


Material: Silber
Datierung: 1856
Maße: Höhe mit Fuß = 79 mm / Durchmesser außen = 264 mm / Gewicht = 784 g
Inschriften/Gravuren/Zeichen: innen: Kleeblattkreuz, Symbole der Evangelisten: Engel = Matthäus, Adler = Johannes, Löwe = Markus, Stier = Lukas; Inschrift: Spruch: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28, Vers 1 8 – 20; Jahreszahl „Anno 1856“; außen: Namen der Apostel; seitlich/unten: „Der Kirche zu Doberan von Medini“, Meisterzeichen - J. GIESE W. P., Feingehaltszeichen: 12 Loth.

 

LuebeckerKreuz DetailSchaf

 

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Schale / Taufschale


Material: Messing
Datierung: Ende 19. Jh./Anfang 20. Jh.
Maße: Durchmesser außen = 265 mm / Durchmesser innen = 175 mm / Tiefe = 40 mm
Inschriften/Gravuren/Zeichen: keine

 

LuebeckerKreuz DetailSchaf

 

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Leuchter


Material: Messing (Guss)
Datierung: 1892
Maße: Höhe = 199 mm / Seitenlänge unten = 82 mm / Durchmesser Kerzentülle = 56 mm
Inschriften/Gravuren/Zeichen: Unterseite eines Leuchters „Laura Adam Dresden 25/8 92 (1892)“

 

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Sieblöffel


Material: Silber
Datierung: letztes Viertel 19.Jh.
Maße: Länge = 140 mm / Gewicht = 25 g
Inschriften/Gravuren/Zeichen: durchbrochen, Löcher im Dreieck angeordnet, lateinisches Kreuz auf der Vorderseite. Feingehaltszeichen Halbmond 900 Krone

 

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