Neue Erkenntnisse über den Kloster-Gebäudebestand

Heute ruht das Doberaner Münster in der malerischen Gestaltung eines Landschaftsparks zwischen Wasserläufen und Baumgruppe. Diese im 19. Jahrhundert gestaltete Szenerie lässt kaum noch erahnen, was für umfangreiche Baumassen um das Münster herum bestanden. Das Kloster in seiner Glanzzeit ähnelte geradezu einer kleinen Stadt. Glücklicherweise lässt sich der Bestand des Spätmittelalters anhand der Quellen gut erfassen.
Eine wertvolle Grundlage zur Rekonstruktion der in Doberan im späten Mittelalter vorhandenen Gebäude samt Ausstattung ist, neben anderen Quellen, wie dem Teilungsregister vom 4. November 1557, das Inventarium vom Tag der Klosterauflösung, dem 7. März 1552.
Oft werden in der kunsthistorischen Betrachtung die 250 Jahre zwischen der Klosterauflösung und der „Entdeckung“ Doberans als Modebad vernachlässigt. Die erstmalig systematisch gesichtete Quellenlage von hunderten handschriftlichen Seiten, insbesondere aus dem 16.-18. Jahrhundert, darunter mehrere Klosteramts-Inventare, ermöglicht Aussagen zur Nutzung der Klosteranlage in nachklösterlicher Zeit.
Sie lässt zudem weitreichende Schlussfolgerungen über den Umfang und die Modifikation des Gebäudebestandes im Laufe der Jahrhunderte zu.
Herzliche Einladung zu diesem und allen weiteren Vorträgen und Veranstaltungen der Klostertage!
Martin Heider